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K

Karbidlampen (Bergbaumuseum Klagenfurt)

  • Medienersteller klarad
  • Datum
Ich würde gerne mal eine Karbidlampe in Betrieb sehen?
Richtig hell im Vergleich zu heutigen Power-LED's dürfte das wohl nicht gewesen sein?
Woher (=aus welchem Bergwerk?) kam das Karbid für die Karbidlampen?
Wolfgang (SAGEN.at)
 
Ich nehme an aus einem ehemaligen Kärntner Bergwerk, aber ich habe keinen Herkunftsort gesehen oder halt übersehen.
 
Da irrst Du: Karbid macht ein strahlendes helles Licht. Die Lampen wurden noch lange erzeugt und gerne von Höhlenforschern verwendet, weil sie immer, mit Wasser funktionieren. Karbid wird nicht bergmännisch abgebaut, sondern aus Kalk und Koks mit viel Hitze erzeugt und war die wichtigste Beleuchtungsquelle in Bergwerken. Davor hat man Wale für das Tranöl in Massen umgebracht (Moby Dick), oder eben das damals eher spärlich vorhandene Petroleum genutzt Das Karbid - Licht währte aber nur von Kurzer Dauer, da es dann bald schon vom elektrischen Strom abgelöst wurde, wobei jedoch das Karbid selbst mit elektrischem Strom für die Hochtemperaturprozesse hergestellt wurde. (Jaice an der Drina, oder Burghausen an der Salzach). Am Anfang des 20. Jh hat es in im heutigen Deutschland etwa 120 Ortszentralen und an die 20000 kleinere Karbidanlagen für die Straßenbeleuchtung gegeben. Dafür wurden 30000 to Karbid verbraucht, von denen 23000 to importiert werden mußten. Die Petroleumeinfuhr betrug das zehnfache an Wert. Karbid war aber auch der wichtigste chemische Grundstoff für viele neue Produkte aus Acetylen, das eben aus Karbid gewonnen wurde. (Essigsäuresynthese und alle daraus folgenden Produkte wie Kleber und Farben >> Polyvinylacetat Disperionen). Das Karbid wurde abgelöst durch Ethylen aus Raffinerien.
 

Medieninformationen

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Bergbau
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klarad
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