• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.
Hermann Maurer

Kalenderblatt

Handkoloriertes Kalenderblatt aus dem 19. Jahrhundert. Im ländlichen (bäuerlichen) Bereich waren sogenannte volkstümliche Sackkalender sehr beliebt. Man fand darinnen Informationen über Heilige, über Sternzeichen, aber auch Angaben zu Witterung und Mondviertel.
Der Gebrauch solcher Druckschriften war oft so intensiv, dass nur einzelne Teile übrigblieben, die oft auch wegen der darauf befindlichen Heiligendarstellungen dann auch als Heiligenbilder Verwendung fanden.
Original (9,5 cm x 7,6 cm) in Sammlung Prof. Hermann Maurer, Horn
Mein Versuch: :)

Das Bild:
es handelt sich hier um ein Kalenderblatt zum 11. bis 31. Dezember, Angezeigt sind die Heiligengedenktage und Feste des Kirchenjahres und astronomische Daten (Mond, Sonne, Tierkreiszeichen). Der rot eingefärbte Halbkreis mit Kreuz über der Ziffer zeigt die Sonntage an, die im betreffenden Jahr auf den 11., 18. und 25. Dezember fallen. Von den Dreiecken über der Ziffer ist nur jenes über dem 26. Dezember (Hochfest hl. Stephanus) rot eingefärbt.
Die Beischriften beziehen sich auf die einzelnen Tagen zugeordneten Gedächtnissen: Am 13. Dezember wird das Fest der hl. Luzia und der hl. Ottilie (Odilie, Odile), der Patronin des Elsass, begangen. Am Mittwoch, Freitag und Samstag nach Lucia werden seit Papst Gregor VII. (1073-1083) die Quatembertage begangen. Zu den Tagen, auf die (viermal im Jahr) Quatember fällt (Fasttage, auf die der Fisch mit „Quat.“ hinweist), gibt es den Merkvers „Nach Asche, Pfingsten, Kreuz, Luzei gedenke, dass Quatember sei.“ Am 14. Dezember (Mittwoch), am 16. Dezember (Freitag) und am 17. Dezember (Samstag) weist das Kreuzsymbol auf Quatember hin. Auf den 21. Dezember fällt das Fest des hl. Apostels Thomas. Der Christtag (25.12.) ist durch das Kind in der Krippe, das Fest des Erzmärtyrers Stephanus (26.12.) durch die Steine, das Fest des Apostels und Evangelisten Johannes (27.12.) durch den Giftbecher, das Fest der Unschuldigen Kinder (abgekürzt „U.K.“ 28.12. durch die Figur des Herodes?), der Gedenktag des Königs David (29.12.) durch David mit der Harfe dargestellt. Das Symbol zwischen Joh. und U.K. bezieht sich vermutlich auf den Neumond („sicht.Fin.“ = Ende der Sichtbarkeit?), Vollmond ist für den 11.12. angezeigt. Bezüglich der anderen astronomischen Symbole und Tierkreiszeichen weiß ich im Moment nicht, welche Bedeutung sie haben.

@r
 

Medieninformationen

Kategorie
Ephemera
Hinzugefügt von
Hermann Maurer
Datum
Aufrufe
6.197
Anzahl Kommentare
1
Bewertung
5,00 Stern(e) 1 Bewertung(en)
Zurück
Oben