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Kaiser Maximilian

  • Medienersteller SAGEN.at
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Darstellung Kaiser Maximilian I. am unteren (Ost-)Turm ( im Volksmund: "Unterer Stadtturm" ) in Vöcklabruck, Oberösterreich.

Im Jahr 1957 gelang den Restauratoren Otto Götzinger und Maria Holzinger in Vöcklabruck eine kunsthistorische Sensation ersten Ranges: Im Zuge von ihren Restaurierungsarbeiten der Stadttürme anlässlich der für das folgende Jahr vorgesehenen 600-Jahr Feier der Stadt Vöcklabruck entdeckten sie unter mehreren Putzschichten eine verborgene freskante Bemalung. (Von 1860 bis 1902 schmückte ein ölgemalter Doppeladler den Stadtturm, von 1902 bis 1957 eine Bildhauerarbeit von Franz Stark das Vöcklabrucker Wappen in Savonier-Sandstein).

Bei den Wappen handelt es sich um die einzig erhaltenen Maximilian-Fresken außerhalb Tirols aus dieser Zeit, bzw. das einzige Relikt aus dieser Zeit in Österreich, das vom Epoche machenden Übergang der burgundischen Territorien an das Haus Habsburg kündet. Vergleiche gibt es nur mit Abbildungen des zerstörten Innsbrucker Wappenturmes sowie des "Fuggerschen Ehrenspiegels" in der Handschriftensammlung der Nationalbibliothek in Wien. Die Wappen können zumindest dem Umfeld Maximilians Hofmaler Jörg Kölderer zugeordnet werden.

Abbildung der Wappen:
links Wappen des Erzherzogtums Österreich, rechts Wappen des Herzogtums Burgund.
darunter links: Wappen von Limburg, rechts Wappen von Brabant (Wappen des "Bugundischen Länderkreises" ).
Inschrift: "MAXIMILIANUS DEI GRATIA REX ROMANORUM"

Kunsthistorisch bedeutsam ist das über die ganze Breite des Turmes laufende Band aus dem Jahre 1502 der 18 Wappen der "burgundischen Länder unter den Bezeichnungen: Salin, Anttdorf Hl. Margafschaft, Namur, Zutphen, Holandt, Flandern, Geldern, Lutzenburg, Limburg, Brabant, Bolonien, Seelandt, Frieslandt, Arthois, Burgunden, Hennegow, Carolus, Mecheln.

Die stehende Figur Kaiser Maximilians I. im Harnisch mit Mantel und Krönungsinsignien des Heiligen Römischen Reiches musste wegen der Zerstörung durch das steinerne Stadtwappen 1957 mit den Farben der alten Freskomeister neu gestaltet werden.

Der Grund, warum sich in Vöcklabruck solche bedeutenden Fresken Kaiser Maximilians befinden, liegt u. a. in der Nahebeziehung des Kaisers zu Vöcklabruck. Eine wesentliche Rolle spielte seine enge Freundschaft seit frühester Jugend mit dem nahezu gleichaltrigen Wolfgang von Polheim, der seinen Stammsitz in der nahe der Stadt gelegenen Wartenburg [https://www.sagen.info/forum/media/v%C3%B6cklabruck-schloss-wartenburg.38813/] hatte. Weiters die hohe strategische Bedeutung die Kaiser Maximilian Vöcklabruck zumass und vor allem wegen der günstigen Verkehrslage die Errichtung eines Aufschlageamtes für Landtransporte im Jahr 1494, aus dem im Jahr 1514 ein eigenes Haus hervorging, das Kaiser Maximilian als sein Vöcklabrucker Stadthaus (heute: Franzmair Haus, Stadtplatz 38) bezeichnete.

Quelle: Franz Satzinger, Die Vöcklabrucker Wappentürme, Vöcklabruck 2003

© Wolfgang Morscher, 30. November 2003
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Fresken und Fassaden
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