Tasso ist erst 1. Jahr alt und führt seit etwas über einem Jahr, bei uns nun stolz die Reihe der großen Wachhunde fort. Er wacht Tag und Nacht und lässt manches Mal auch die Rehe und andere Tiere nicht in ihrer Ruhe. In Zeiten, in denen er noch sehr klein war, schien das schon im Eichenwalde seine oberste Pflicht zu sein. Am liebsten haben es diese Hunde, wenn der „ganze Stamm beisammen ist“. Stets springt er auf und macht Männchen, wenn ein Familienmitglied heimkehrt und so mancher andere Mensch, ist bewundernd schon stehengeblieben, vor allem im Walde kann eine Begegnung mit solch einem Tier, eine faszinierende Mystik hervorbringen. Tasso entstammte aus einer Traditionszüchterei aus dem Gebiet des Rheinlandes. Der Germanische Bärenhund ist trotz seiner Größe sehr beweglich und sucht auch sehr gerne das Wasser auf. Deklariert ist er als Lagerschutzhund. Er gilt in der heutigen Zuchtweise als ein „in sich ruhender, sanfter Riese“, der aber durchaus als „Ultimo Ratio“ aggressiv und Gefahr abwehrend agieren kann.
Während bei den Kelten überwiegend die sportliche Hasenjagd dominierte, war bei den Urgermanen und Germanen die Jagd auf Auerochsen und Bären sehr beliebt. Bekannte Nutzungstypen waren daher Hetzhunde, Spürhunde und Packer. Knochenfunde lassen noch auf eine weitere, kleinere Rasse schließen, die der Erd- und Baujagd diente und ausschließlich in Germanien vorkam. Auch setzten die Germanen Hunde als Lagerschutz während der Völkerwanderung und im Kampf gegen die Eindringlinge aus dem Römischen Reich und gegen die Hunnen ein.
Der Germanische Bärenhund ist eine Rückzüchtung auf den Urhund dieser Germanen, die von großen molossoiden Hunden begleitet wurden. Die Germanen wurden sesshaft, lebten, jagten und kämpften mit ihren Hunden. Bei Kämpfen wurden die Hunde zuweilen auch Beute der Römer und gelangten so ins Römische Reich, wo die Germanen-Hunde zum Statussymbol gehörten, aber auch bei Kämpfen im Kolosseum eingesetzt wurden und dort auch starben. Es ist anzunehmen, dass ein Großteil der heutigen Großhunderassen auf diesen germanischen Ursprung zurückgeht.
Im Laufe der Zeit sind die Spuren der Bärenhunde verlorengegangen, bis in den 1980er Jahren die Wiedergeburt der Germanischen Bärenhunde durch einen Zufallswurf eingeläutet wurde. Der Erstzüchter Carsten Kieback vollendete die Zuchtlinie der Bärenhunde, so dass sie im Jahre 1997 als Rasse vom DRC (Deutscher Rassehunde Club e. V.), anerkannt wurde. Der Germanische Bärenhund ist als Lagerschutzhund (ähnlich dem Rottweiler) immer noch deklariert, somit ist er auch Wächter und Behüter seines „Rudels“, in heutiger Zeit sind das seine Familie und deren Umfeld. Rüden wiegen bis zu 85 kg bei einer Widerristhöhe von bis zu 85 cm. Erst mit vier Jahren ist der mächtige Germanische Bärenhund wirklich ausgewachsen.