Karl Jochen Rindt (* 18. April 1942 in Mainz; † 5. September 1970 in Monza) war ein Automobilrennfahrer, Formel-1-Pilot und mehrfacher Grand-Prix-Sieger. Als Waise mit deutscher Staatsangehörigkeit wuchs er bei seinen Großeltern in Graz auf und startete als Sportler ausschließlich für Österreich. 1970, beim Training zum Großen Preis von Italien in Monza, verunglückte Rindt tödlich. Sein während jener Saison bis dahin herausgefahrener Punktevorsprung genügte jedoch, um als einziger Fahrer der Motorsport-Geschichte posthum zum Formel-1-Weltmeister erklärt zu werden.Rindt hatte durch seine fünf Siege 45 Punkte gesammelt. Einschließlich Monza fanden noch vier Rennen statt, in denen bis zu 36 Punkte erzielt werden konnten, so dass jene acht Fahrer, die nach dem GP Österreich mind. 10 Punkte hatten, noch Chancen auf den WM-Titel hatten. Nach dem Monza-Rennen waren noch fünf Kandidaten verblieben, wovon der im Rennen zweitplatzierte Jackie Stewart und der ausgefallene Jack Brabham mit 25 Punkten die besten Aussichten hatten, da ihnen jeweils ein Sieg und zwei zweite Plätze ausgereicht hätten, um mit 46 Punkten Weltmeister zu werden. Denis Hulme mit 23 und Monza-Sieger Clay Regazzoni mit 21 Punkten hätten mindestens zwei Siege und Podiumsplatzierungen benötigt, und der ebenfalls ausgefallene Ickx mit 19 Punkten hätte in allen drei verbliebenen Rennen gewinnen müssen. In Kanada kam es zu einem Ferrari-Doppelsieg durch Jacky Ickx vor Clay Regazzoni. Somit konnte nur noch Ickx durch zwei Siege Rindt überholen, sein Teamkollege Regazzoni hätte maximal noch Punktegleichstand und damit den zweiten Platz in der WM-Wertung erzielen können. Beim vorletzten Lauf in Watkins Glen stand Ickx auf der ersten Startposition, aber zur Rennmitte verlor er durch eine defekte Benzinleitung eine Runde, womit die Fahrer-WM zugunsten Rindts entschieden war. Es gewann Rindts Teamkollege, der Brasilianer Emerson Fittipaldi im Lotus 72, womit er Lotus auch die Konstrukteursweltmeisterschaft sicherte. Jacky Ickx wurde hinter dem zweiten Lotus-Fahrer Reine Wisell nur Vierter, siegte aber im letzten Rennen in Mexiko erneut vor Regazzoni.
Jochen Rindt ist der einzige Weltmeister der Formel 1, dem der Titel posthum zugesprochen werden musste. Den Weltmeisterpokal nahm seine Witwe Nina entgegen.
Insgesamt fuhr Rindt 60 Formel-1-Grand-Prix-Rennen und gewann davon sechs, fünf alleine in der Saison 1970. Obwohl er erst 1969 den ersten Formel-1-Sieg realisieren konnte, war er doch jahrelang in der Formel 2 – auch gegen andere Formel-1-Piloten – sehr erfolgreich und galt aufgrund seiner zahlreichen Siege als „König“ dieser Formelsport-Klasse.
Quelle:wikipedia