Die Jobster Kapelle
Als wieder einmal ein schweres Unwetter mit Hagelschlag und anschließenden Überschwemmungen das Dorf Altenmarkt heimsuchte und die Ernte sehr in Mitleidenschaft zog sowie der Gemeindestier durch einen Blitzschlag zu Maria Magdalena (22. Juli) getötet wurde, beschloss die Bevölkerung dieses Ortes ("die Gemeinde" ), eine Kapelle an diesem übersichtlichen Platz zum Schutz und Segen zu errichten.
Der Grund war im Besitz des Heinrich Stern ("Stern - Langen" ). Von diesem ist er an "Pitter" verkauft worden, der zum Anwesen "Paierl - Pieber", Altenmarkt 67 kam. Jetzt gehört der Grund der Gemeinde.
Die Kapelle entstand 1856 durch Mittel aus dem Verlasse des Bürgermeisters Gutmann und wurde 1857 von Dechant Kohlhammer eingeweiht. 1963 renovierte sie Josef Brantner, die Freskomalereien stammen vom akademischen Maler Prof. Osterider (1965). Einer Aussage zufolge sei sie eine der letzten Cholera - Kapellen gewesen, die noch errichtet wurden.
Es wurde berichtet, daß manchmal Leute, die von der Feldarbeit ("Haindln" ) heimgingen, dort eine Erscheinung gehabt haben. Dabei wurde die Kapelle (von der Abendsonne angestrahlt?) vom hellsten Licht erleuchtet. Außerdem hätten die "Tischler - Weiber" (Frauen aus dem Hause Tischler - Neubauer - Strobl) öfters Kerzen in der Kapelle angezündet, welche die ganze Nacht gebrannt haben.
Die letzte Renovierung finanzierte der Fremderverkehrsverein Altenmarkt und am 26. Okt. 2008 fand die feierliche Weihe durch Pfarrer Karl Kröll statt.
Am 3. Dezember 2009 verunglückte der aus Jobst stammende 44 - jährige Josef Salmhofer bei einem Verkehrsunfall tödlich, als er mit seinem Auto gegen diese Birke neben der Kapelle prallte.
Lage 16.04031 O, 47.07463 N
Auszug aus meinem Büchlein "Der Herrgott am Wegrand" (christliche Wegzeichen in der Pfarre Altenmarkt bei Fürstenfeld).
far.a