in Purgstall an der Erlauf, Niederösterreich.
Am unteren Ende des Marktes steht die Kapelle "Hochgericht" oder auch "Marterkreuz" genannt. Sie diente dem Landgericht Altschloss Purgstall als Richtstätte. Die Kapelle ziert eine holzgeschnitzte Gruppe, die Christus und die beiden Schächer darstellt.
Die Inhaber der Herrschaft Purgstall waren ab dem Jahr 1415 berechtigt die "Hohe "Gerichtsbarkeit" auszuüben. Das "Hochgericht" oder "Blutbann" wie es auch genannt wurde, war die Gerichtsbarkeit über Hab und Gut sowie über Leben und Tod der Untertanen des Gerichtssprengels. Dieser erstreckte sich über zirka 45 Kilometer im Umkreis. Hier wurden Verbrechen, wie Raub, Mord, aber auch Ehebruch, Brandlegung und Gotteslästerung, sowie Zauberei und Hexerei mit dem Tod bestraft. So ist am 18. Dezember 1671 Martha Steinberger, eine Dienstmagd, die ihr uneheliches Kind ermordet hat "bei der Marter (Marterkreuz, Hochgerichtskapelle) mit dem Schwerte vom Leben zum Tod hingerichtet worden."
Quelle: Kirchenführer