• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.
K

Hippodrom in Istanbul

  • Medienersteller klarad
  • Datum
Das Hippodrom war die Pferderennbahn im antiken Konstantinopel. Es war das sportliche und soziale Zentrum der Hauptstadt des Byzantinischen Reiches. An derselben Stelle liegt heute in der türkischen Stadt Istanbul der Sultanahmet-Platz, auf dem nur noch wenige Elemente der historischen Anlage zu sehen sind. Die Rennbahn hatte die Form eines langgestreckten U; die Tribüne des Kaisers, das Kathisma, auf deren Dach möglicherweise eine bronzene Kaiserstatue in einer Quadriga thronte, befand sich ungefähr in der Mitte der östlichen Seite. Die Quadriga wurde im Jahre 1204 während des vierten Kreuzzugs von den Venezianern als Kriegsbeute entführt und ihre Pferde stehen heute als Kopie auf dem Markusdom in Venedig, während sich die aus Kupfer gefertigten Originale im Museo di S. Marco befinden. Die Rennbahn war mit zahlreichen weiteren Bronzewerken geschmückt, die zum größten Teil auf der Mittellinie, dem Euripos, lateinisch spina, standen: Sie zeigten nicht nur berühmte Pferde und Wagenlenker, sondern auch diverse mythologische Szenen und einen Herakles im Löwenkampf. Nur eine von ihnen ist erhalten, die Schlangensäule, die aus Delphi nach Konstantinopel verbracht worden war
Ein weiterer Kaiser, der das Hippodrom mit Kunstschätzen ausstattete, war Theodosius I. (379-395). Er ließ einen Obelisken aus Ägypten nach Konstantinopel bringen und im Jahre 390 in der Mitte der Rennbahn aufrichten. Der Obelisk aus rosafarbenem Granit stand ursprünglich im Tempel von Karnak in Luxor und wurde während der Regierungszeit Thutmosis III. um 1490 v. Chr. errichtet. Der untere Marmorsockel trägt die Bauinschrift des Stadtpräfekten Proc(u)lus in einer kürzeren griechischen und einer längeren lateinischen Version. Die vier Reliefs der oberen Basis zeigen Geschehnisse am Kaiserhof, die zum Ruhme des Theodosius und seiner Familie dienen.
Der Rest der bronzenen Schlangensäule ist ebenfalls vor Ort erhalten. Diese Säule war ursprünglich von 31 griechischen Städten zur Erinnerung an die Schlacht von Plataiai direkt vor dem Apollotempel von Delphi aufgestellt worden: Es handelt sich um eine Säule aus drei ineinander verschlungenen Schlangen, deren Köpfe einst einen Dreifuß trugen, ein Symbol des Kultes des Apollo. Konstantin I. ließ das Denkmal vermutlich 330 nach Konstantinopel bringen. Der Dreifuß mit seiner goldenen Schale wurde während des Vierten Kreuzzuges geraubt und ist seitdem verschollen.
Hier wurde angeblich auch die Hl.Euphemia [https://www.sagen.info/forum/media/rovinj-kroatien.41757/], die Stadtpatronin von Rovinj den Löwen vorgeworfen.
Interessant!!! Ist das der Ort des Aufstandes unter Justinian, der wüstesten Sport-Randale der Geschichte (massenhaft Tote, die halbe Stadt abgebrannt)?
 
Wikipedia schreibt dazu:
In der Zeit des Oströmischen Reiches war das Hippodrom das soziale Zentrum der Stadt. Große Geldmengen wurden bei den Pferderennen verwettet und die Stadt war in Lager aufgespalten, welche jeweils die Zirkusparteien der Blauen (venetoi), Grünen (prasinoi), Roten (rousioi) oder Weißen (leukoi) bejubelten; allerdings verloren die beiden letztgenannten Mannschaften mit der Zeit an Bedeutung und gingen in der Anhängerschaft der Blauen und Grünen auf. Der Konkurrenzkampf dieser beiden letztgenannten Parteien und ihrer Unterstützer vermischte sich oft mit politischen und religiösen Rivalitäten, die teilweise zum Aufruhr führten oder sich sogar zu Bürgerkriegen entwickelten. Am ernsthaftesten war der Nika-Aufstand von 532, dem angeblich bis zu 30.000 Menschen zum Opfer fielen: In seinem Verlauf artikulierten die Zuschauer lautstark ihre Gegnerschaft zu Kaiser Justinian I. (527-565) und wählten einen Gegenkaiser, doch konnten loyale Truppen unter dem Feldherrn Belisar den Aufstand schließlich unterdrücken.
 

Medieninformationen

Kategorie
Städte und Stadtteilporträts
Hinzugefügt von
klarad
Datum
Aufrufe
3.024
Anzahl Kommentare
2
Bewertung
5,00 Stern(e) 2 Bewertung(en)
Zurück
Oben