Die Kirche von Heiligkreuz im Ötztal, Tirol im Jahr 2007.
Vergleiche auch die Aufnahme aus 1902:
https://www.sagen.info/forum/media/heiligkreuz-%C3%96tztal.10995/
Früher hieß Heiligkreuz "Kurzlehn", weil hier zahlreiche kurze Lawinen von den steilen Berghängen niedergehen. "Hier gibt es viel Steine und wenig Brot. Die Erdäpfel- und Gerstenäckerlein sind so steil, dass man sagt, die Ameisen kugelten dort hinunter, und die Hennen brauchten Steigeisen." So heißt es in einer Beschreibung aus den 1930er Jahren.
Heiligkreuz besteht aus mehreren Häusergruppen, die sich auf etwa 8 km Länge von Zwieselstein bis Winterstall erstrecken. Talaus sind es Freistabl, Neder, Bodenegg, Haselpuit, Lehen, Royale und Puit. Talein gegen Vent sind es die Weiler Seiten und Winterstall.
Mittelpunkt der Streusiedlung ist schon die von weitem sichtbare kleine Kirche mit Widum (Pfarrhof) und Volksschule. Auch hier war einst der Seelsorger gleichzeitig der Wirt, der einzige auf dem in früheren Zeiten beschwerlichen Weg von Zwieselstein bis Vent.
In den 1960er-Jahren, als es in Heiligkreuz noch Familien mit 13, 15, ja sogar mit 21 Kindern gab wurde die Volksschule zweiklassig geführt. In den letzten Jahren wurden nur noch vier bis neun Kinder betreut, 2005 wurde die Volksschule aufgelassen.
(Zitiert aus: Beatrix und Egon Pinzer, Ötztal - Landschaft, Kultur, Erholungsraum, Innsbruck 2008, S. 411)
© Andrea Fischer, 10. Mai 2007
