Grabstein im jüdischen Friedhof Seegasse im 9. Bezirk in Wien.
Der Friedhof wurde bis 1784 belegt. Im Zuge der josephinischen Reformen musste auch er stillgelegt werden. An seiner Stelle errichtete die Israelitische Gemeinde den Friedhof in Währing. Allerdings erwirkten die Juden vom toleranten Monarchen - der auch die seit Kaiser Ferdinand I. bestehenden „Judenzeichen" aufhob - das Privileg, ihren alten Friedhof auch weiterhin unangetastet zu lassen.
Der Friedhof in der Seegasse blieb bis 1943 unverändert und bildete mit seinen bemoosten Grabsteinen ... ein rührendes Denkmal der Achtung des Stammes für die Verstorbenen (Bermann). Dann wurde das Altersheim von der SS requiriert. Einigen in Wien verbliebenen Juden gelang es, einen Teil der Grabsteine, die zur Wiederverwertung freigegeben waren, auf den Zentralfriedhof zu bringen und dort zu begraben. Sie wurden dabei vom Senatsrat Dr. Robert Kraus vom Kulturamt, dem auch die Erhaltung des jüdischen Friedhofs in Währing zu verdanken ist, nach Kräften unterstützt.
Quelle: Friedhofsführer