Grabstein im jüdischen Friedhof Seegasse im 9. Bezirk in Wien.
Der erste in Wien und für die Jahre 1194 bis m1196 nachweisbare Jude ist ein Münzmeister mit Namen Schlom, der die Aufgabe hatte, das an Herzog Leopold V. für die Freilassung von König Richard Löwenherz gezahlte Lösegeld umzumünzen. Im Jahr 1196 wurde dieser Münzmeister Schlom von Kreuzfahrern ermordet.
Die Existenz eines jüdischen Friedhofs in Wien, der zentrale Begräbnisstätte eines großen Einzugsgebietes war, läßt sich aus der Judenordnung Friedrichs II. von 1244 belegen. Für den Fall einer Schändung heißt es ebenda: „Wenn ein Christ einen Judenfriedhof zu verwüsten oder in ihn einzudringen sich unterfängt, so soll er nach Form Rechtens sterben, und all sein Eigentum, wie immer es heißen mag, fällt an die Kammer des Herrn."
Dieser älteste jüdische Friedhof in Wien befand sich im sogenannten „Greut" vor dem Kärntnertor, also etwa in der Höhe der heutigen Adresse Opernring 10. Belegt ist, daß dieser Friedhof in der Zeit des Schwarzen Todes 1349 erweitert wurde. Das Historische Museum der Stadt Wien besitzt einige Steine und Fragmente dieses frühesten Wiener jüdischen Friedhofs.
Quelle: Friedhofsführer