geboren am 6.5.1804 in Werfen/Salzburg, gestorben am 30.10.1854 in Hernals bei Wien, auf dem Hernalser Friedhof
Sauter war der Sohn eines fürsterzbischöflichen Rats und erhielt eine humanistische Ausbildung. Er begann seine berufliche Laufbahn als Handlungslehrling und trat nach vollendeter Lehrzeit bei einem Kaufmann in Wels ein. 1825 kam er nach Wien, wo er zunächst in einer Papierhandlung einen Posten antrat, den er jedoch 1839 verlor.
Sauter hielt sich vornehmlich in den westlichen Vororten von Wien auf, war Stammgast in der „Blauen Flasche“ in Neulerchenfeld. Mit seinen politischen, volksliedhaften Gedichten machte er sich als Dichter-Bohemien des Wiener Vormärz einen Namen. Durch privates Unglück sank er immer mehr in Verbitterung. 1839 brach er sich den Fuß und hinkte seither. Sauter verfasste im Revolutionsjahr 1848 auch politische Gedichte wie "Geheime Polizei" und unterstützte die Aufständischen in Wien.
Am 30. Oktober 1854 starb er an der Cholera. Seine Freunde setzten ihm einen Grabstein, dessen Inschrift – von ihm selbst verfasst – ebenso bekannt geworden ist, wie sein „Gassenlied“ mit dem Kehrreim „Auf der Gassen, auf der Gassen“. Er erlangte als Volksdichter der einfachen Leute in den Wiener Vororten Hernals und Neulerchenfeld eine außergewöhnliche Berühmtheit. Laut Josef Buchowiecki gehen die geflügelten Worte „Alleweil nobel Schani“, „Der Himmel voller Geigen“, „Verkaufts mei Gwand i bin im Himmel“ auf Aussprüche Sauters zurück.
Grabinschrift, von Sauter selbst verfasst:
Viel genossen, viel gelitten,
Und das Glück lag in der Mitten;
Viel empfunden nichts erworben
Froh gelebt und leicht gestorben.
Fragt nicht nach der Zahl der Jahre
Kein Kalender ist die Bahre.
Und der Mensch im Leichentuch,
Bleibt ein zugeklapptes Buch.
Darum Wand'rer zieh' doch weiter,
Denn Verwesung stimmt nicht heiter.
Quelle: Wikipedia