Der Gosauzwang, in Hallstatt, Salzkammergut, Oberösterreich.
Der Gosauzwang ist eine zwischen 1755 und 1758 erbaute Soleleitungs-Brücke bei Hallstatt im oberösterreichischen Salzkammergut. Heute auch ein Teil des Soleleitungs-Weges von Hallstatt nach Steeg oder Ebensee.
Die Pfeiler sind 30 Meter hoch, das Tragwerk weist eine Gesamtlänge von 133 Meter auf.
Der Gosauzwang dient bis von seiner Erbauung bis in die Gegenwart zum Pipeline-Transport der Salzsohle von den Salzbergwerken in Hallstatt zur Saline in Ebensee.
Das Holz aus Gosau war einer der Hauptlieferanten von Fichten- und Tannenholz zur Versiedung der Salzsohle vom Hallsätter Salzberg. Das Holz wurde über Jahrhunderte hindurch im Gosaubach geschwemmt und über den Hallstättersee zur Sudhütte geflößt.
Der Name "Gosauzwang" kommt daher, dass bis vor über 200 Jahren - also bis vor Erbauung der Gosauzwangbrücke - das Tal mit den hölzernen Solerohren überwunden werden musste und durch das starke Gefälle ein großer Druck (Zwang) in diesen Rohren entstand. Eine geplante Mehrproduktion an Sole machte den Bau der Brücke erforderlich, da die Holzrohre den vermehrten Druck nicht ausgehalten hätten.
Eine Sage rankt sich um die Schwierigkeit, wie man die ersten tragfähigen Pfosten befestigen konnte: Dem Erbauer der Brücke, Meister Spielbüchler, sei der Sage nach ein Engel zu Hilfe gekommen, während er seine Arbeiter weggeschickt habe. In Wahrheit dürfte die Abordnung von Fachleuten aus der Stadt, die die schwierige Arbeit beaufsichtigen sollte, im benachbarten Wirtshaus Gosaumühle den wichtigsten Moment versäumt haben.
An dieser Stelle fand auch über Jahrhunderte hindurch wurde im Gosaubach die Holztrift statt. Für eine erfolgreiche Trift mussten Bäche mit zuwenig Gefälle mittels Klausanlagen aufgestaut werden. Es war Aufgabe der Klausknechte die Klause zu "schlagen". Durch das Öffnen der Sperren schossen die Hölzer mit den reißenden Wassermassen talwärts. Die Trift war eine äußerst gefährliche Schwerarbeit. Im Tal fing hier der Gosaumühlrechen das angeschwemmte Holz. Hier wurde es zu Flößen gebunden und über den Hallstättersee zur Sudhütte Hallstatt gebracht.
© Wolfgang Morscher, 31. August 2009