Das Goldene Dachl, Prunk-Erker des Neuen Hofes in der Innsbrucker Altstadt (Tirol) ist 500 Jahre alt und wird von Gästen aus aller Welt bewundert.
Kaiser Maximilian I. ließ den Prunkerker "Goldenes Dachl" um 1500 errichten; er sollte das symbolische Herzstück seines erträumten Heiligen Römischen Reiches werden. Der Traum scheiterte, doch was von ihm blieb, ist heute Magnet für die Scharen der Welt.
Der kleine Bau mit seinem reichen Skulpturen- und Freskenschmuck und den goldenen Schindeln, über deren genaue Anzahl merkwürdigerweise niemals Einigkeit erzielt werden konnte - bei der Zählung anlässlich der letzten Restaurierung kam man auf 2657 - sollte Sinnbild für ein Goldenes Zeitalter unter der Führung der Habsburger werden, beginnend mit dem magischen runden Datum, das dort, für heutige Betrachter etwas verrätselt, zu lesen steht: "xvco Jar" (co=centesimo; also: "im 1500. Jahr").
Voller Rätsel steckt auch der Bilderschmuck am Erkerbau - bis hin zu den pseudohebräischen Lettern des Schriftbandes über den Reliefs, die noch niemand entschlüsselt hat.
Quelle: Walter Klier in Merian Tirol 2004.
Aufnahme: Dia, 1972
© Bildarchiv SAGEN.at, Nr. 23.310