In unserem Kirchturm ist noch dieser Glockenseildurchlass zu sehen, der jetzt nicht mehr gebraucht wird, da es keine Seile mehr gibt. Die elektronische Steuerung der Glocken hat das händische Läuten mittels Seilen abgelöst.
Durchlässe gab es bei den Turmzwischendecken, aber auch entlang der Stiegen gab es Führungen- wie dieses Beispiel beweist.
Bei uns gab es früher bei Begräbnissen die Ministranten und die Läuterbuben. Das war manchmal sehr erbaulich für diese Buben, da Begräbnisse grundsätzlich am Vormittag um 9 Uhr stattfanden, und danach auch das Totenmahl besucht werden wollte. Dass in dieser Zeit die Schule Nachrang hatte, versteht sich von selbst.
Die Läuterbuben mussten ihre Arbeit oben am Turm verrichten, da sie beim Eingang der Kirche, wo die Zugseile für die Glocken waren, die einziehenden Begräbnisteilnehmer behindert hätten. Welchen Schabernack diese Läuterbuben bisweilen oben am Turm trieben, möchte ich hier nicht enthüllen.
Dieser Durchlass ist im Rahmen einer Führung durch das Turmmuseum (nach Vereinbarung) in der Pfarrkirche von Altenmarkt bei Fürstenfeld zu sehen.
23. Feb. 2012, far.a
