Glashütte in Neu-Nagelberg in Niederösterreich.
Böhmen und das Waldviertel sind für ihre Glasprodukte weltbekannt. Die Region erlebte die Hochblüte der Glasproduktion und -Verarbeitung im 19. und 20. Jahrhundert. Voraussetzung für die Glasproduktion war das Vorhandensein der für die Produktion notwendigen Rohstoffe in relativ großen Mengen.
Alt-Nagelberg wird in Urkunden schon im Jahr 1725 als Standort einer Glasfabrikation in der sogenannten Kallmützer Glashütte genannt. Die Glasproduktion in der Marktgemeinde Brand-Nagelberg ist untrennbar mit dem Namen Carl Stölzle verbunden. Er war durch die Heirat mit einer Stieftochter Johann von Beethovens zu einem beachtlichen Vermögen gelangt, kaufte im Jahr 1852 die bestehenden Glashütten in der Gemeinde und legte damit den Grundstein für eine beeindrucken¬de Expansion. Diese gipfelte in der Gründung von Produktions- und Vertriebsstandorten in mehreren europäischen Metropolen (etwa in London, Mailand und Budapest), aber auch in New York. Alleine in Brand- Nagelberg beschäftigte die Firma Stölzle gegen Ende des 19. Jhs. über 1000 Personen, unter anderem in einer Formenbauwerkstatt, einem eigenen Sägewerk und einer Brauerei.
Nach dem "Aus" für die Firma Stölzle wird die Glaskultur in der Marktgemeinde Brand-Nagelberg von mehreren kleineren Betrieben weitergelebt, deren Inhaber meist ehemalige Glasfacharbeiter der Stölzle Glasfabrik waren und sind. Die Kreationen dieser Werkstätten stehen auch heute noch für Kreativität und herausragende Handwerkskunst.
Mehr über die Geschichte der Glaserzeugung hier: [
https://www.brand-nagelberg.at/page.asp/-/glaskunstgeschichte]