Die geteilte Kirche von Gmünd (Kärnten)
Am sogenannten „Kreuzbichl" bietet das mittelalterliche Städtchen Gmünd im Kärntner Oberland eine einzigartige Kuriosität: eine zweigeteilte Kirche, durch die eine befahrene Straße führt! Auf der einen Seite der Straße ist der Altarraum und auf der anderen Seite sitzen die Gläubigen in einem zweistöckigen „Langhaus". Die Kirche hat auch ein kleines Türmchen mit einer Glocke, die bei Messen geläutet wird.
Beide Gebäude sind mit Holzschindeln gedeckt und zur Straße hin offen, damit die Gläubigen den Pfarrer sehen und hören können. Wenn allerdings während des Gottesdienstes ein Traktor oder ein Auto „durch die Kirche" fährt, muss der Herr Pfarrer kurz unterbrechen.
Aus dem ursprünglichen „Kreuz am Bichl" (urkundlich genannt 1588) an der seit dem Mittelalter stark frequentierten Handelsstraße aus dem süddeutschen Raum über Salzburg nach Venedig, entstand im Laufe der Zeit eine kleine Kapelle, die 1784 ihr heutiges Aussehen erhielt. Vermutlich 1824 wurde der Raum für die Gläubigen errichtet und eingeweiht.
August 2006