Die Geistermantis (Phyllocrania paradoxa) (Engl. Ghost Mantis) wird auch „Verdorrtes Blatt“ genannt und gehört zur Ordnung der Fangschrecken (Mantodea). Von dieser Art gibt es zwei Unterarten; neben der 1838 beschriebenen Nominatform noch die 1871 entdeckte Phyllocrania p. insignis, die allerdings stellenweise als eigene Art geführt wird. Es handelt sich um eine kleine Blattnachahmerin, die sich perfekt als verdorrtes Blatt tarnt.
Besonders auffällig sind die zahlreichen Anhängsel (Loben) am Abdomen und den Beinen, der ausgeprägte Nackenschild (siehe Abb.), sowie die hohe Krone, welche die Tiere auf dem Kopf tragen. Auffallend ist auch die hohe Beweglichkeit des Kopfes, der um fast 180 Grad gedreht werden kann, sowie die seitlich angeordneten Augen und der stark verlängerte Prothorax. Die großen, versetzt angeordneten Augen ermöglichen stereoskopisches Sehen und stellen das wichtigste Sinnesorgan zur Jagd und zum genauen Lokalisieren der Geschlechtspartner dar. Zwischen den Antennen befinden sich drei Punktaugen (Ocelli), mit denen die Tiere Helligkeitsunterschiede registrieren (siehe Abb.). Das vordere Beinpaar ist wie bei Fangschrecken üblich, zu Fangbeinen umgebildet, Femur und Tibia sind mit Dornen zum Festhalten der Beute besetzt. Die weit nach vorne verlagerten Fangbeine wirken bei diesen Tieren eher wie Arme, da sie frei beweglich sind und sehr weit von den Schreitbeinen entfernt sind. Als Imago besitzen die Tiere zwei Flügelpaare, die weiblichen Tiere sind allerdings nicht flugfähig, da ihre Flügel zu klein sind. Die Flügelansätze lassen sich bereits im subadulten Stadium erkennen. Die Cuticula der Tiere ist sehr rau und ungleichmäßig gestaltet, außerdem trägt sie die Farben und Muster ihrer Lebensumgebung, um noch besser getarnt zu sein. Es kommen grüne, sandfarbene, bis hin zu fast schwarzen Tieren vor.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Geistermantis
Im Haus der Schrecken im Tiergarten Schönbrunn aufgenommen.