Während des Zweiten Weltkriegs wurden in der Viehofner Au bei St. Pölten (Niederösterreich) zwei Zwangsarbeitslager errichtet. Die dort internierten Menschen hatten in diversen staatlichen und privaten Betrieben in St. Pölten und Umgebung Zwangsarbeit zu leisten.
1944 wurden jüdische Familien aus Ungarn nach Viehofen deportiert, um unter elendsten Bedingungen an der Regulierung des Flusses Traisen zu arbeiten. Von Juli 1944 bis April 1945 waren zu diesem Zweck rund 180 Männer, Frauen und Kinder in den drei Baracken dieses Lagers untergebracht. Die Erwachsenen wurden bei der Schottergewinnung und dem Böschungsbau eingesetzt, den Kindern oblagen alle im Lager anfallenden Arbeiten. Der Luftschutzkeller blieb dem aus Österreich stammenden Wachpersonal vorbehalten. Namentlich bekannt sind bisher acht Tote.
Kurz vor Kriegsende wurden die zu diesem Zeitpunkt noch lebenden Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen buchstäblich in das KZ Mauthausen getrieben; die meisten von ihnen kamen dort nie an, sondern starben an körperlicher Erschöpfung oder fielen willkürlichen Erschießungen zum Opfer. Ein Zeitzeuge aus St. Pölten erinnert sich an zahlreiche Leichen unweit des jüdischen Lagers in Viehofen. Vermutlich handelte es sich dabei um jene Menschen, die getötet wurden, weil sie der SS zu schwach schienen, um auf den Todesmarsch geschickt zu werden. Wo und ob sie überhaupt jemals beerdigt wurden, weiß niemand.
1966 wurde vom damaligen Besitzer des gesamten Augebietes, der Kurz-Kuefsteinschen Gutsverwaltung, eine Anlage zur Gewinnung von Sand und Schotter auf dem Areal des Lagers errichtet. Ab 1967 begann der Abbau durch einen lokal ansässigen Unternehmer. Bis 1985 entstand dadurch der so genannte Paderta-See (heute Viehofner See) mit einer Fläche von 19,8 Hektar und einer maximalen Tiefe von 6 Metern.
Im November 2010 wurde das Mahnmal - es besteht aus 5 solchen Orientierungstafel - eröffnet.