Der Tummelplatz war ursprünglich den Ambraser Schlossbewohnern für Belustigungen und Zuritt der Reitpferde vorbehalten.
Hier ruhen in Gottes Frieden 928 Soldaten der Kriegsjahre 1797, 1799, 1801 und 1805/1806, die im Feldspital Schloss Ambras an ihren Verwundungen und Krankheiten starben, und 5 Frauen, die im Spital Pflegedienste versahen.
Im Befreiungsjahr 1809, der Erhebung Tirols gegen die bayerische Besatzung, wurden auf dem Tummelplatz auch die bei den Kämpfen in der Gegend von Amras, am Paschberg und Berg Isel gefallenen Landesverteidiger bestattet.
In den Jahren 1856 sind letztmals noch im Waldfriedhof die im Innsbrucker Garnisonsspital verstorbenen Soldaten beigesetzt worden.
Der Gemeindevorsteher von Amras Johann Georg Sokopf ließ 1799 im Gelände ein Holzkreuz aufstellen, um den frommen Besuchern anzuzeigen, dass der Tummelplatz ein Friedhof ist.
Vom Jahre 1866 an, im Ersten Weltkrieg 1914/1918 während und nach dem zweiten Weltkrieg setzten Angehörige, Vereine, Studentenverbindungen, Kongregationen und ehemalige Kriegsteilnehmer für die in fernen Ländern Gefallenen und in fremder Erde ruhenden zahlreiche Grabkreuze und Denkmäler, die uns an die Sinnlosigkeit der grausamen Kriege mahnen sollen.
Neue Kreuzkapelle 1897, Lourdeskapelle 1884 und Kaiserschützenkapelle 1922 erbaut.
(Text: Univ.Prof. Dr. Fritz Steinegger)
Gedenkstätte für die gefallen Landesverteidiger 1809 am Tummelplatz in Amras
Der im Wald oberhalb von Amras liegende Tummelplatz ist heute in erster Linie Gedächtnisstätte für gefallene Soldaten der beiden Weltkriege 1914 – 1918 und 1939 – 1945. Nur wenige wissen, dass auf dem nunmehrigen Ort der Besinnung und des Gedenkens, einst der Belustigung der Ambraser Schlossbewohner dienend, tatsächlich gefallene Soldaten beigesetzt wurden. In den Kriegsjahren 1797, 1799, 1801 und 1805/1806 war das Schloss Ambras Feldspital. Die dort verstorbenen Soldaten, auch solche aus den alten habsburgischen Erbländern, 928 an der Zahl, wurden 1797 – 1806 am Tummelplatz beigesetzt. Ebenso im Innsbrucker Garnisonsspital verstorbene Soldaten der Jahre 1848 und 1856.
Im Jahre 1809, der Erhebung des Landes Tirol gegen die bayrische Besatzung, wurden auf dem Tummelplatz die Landesverteidiger, die bei den Kämpfen in der Gegend von Amras, am Paschberg und Bergisel gefallen waren bestattet.
Schon seit Jahren war es der Wunsch des Betreuungsvereines Tummelplatz, für die dort beerdigten Tiroler Landesverteidiger eine Gedenkstätte zu schaffen. Über Veranlassung von Vizebürgermeister HR DI Eugen Sprenger hat die städtische Friedhofsverwaltung den Betreuungsverein aufmerksam gemacht, dass sich im Depot der Grabstein des treuen Kampfgefährten Andreas Hofers Kajetan Sweth befände und ob am Tummelplatz dafür Verwendung sei.
Der am 18. August 1885 in Graz geborene Kajetan Sweth hatte ein turbulentes und aufs Äußerste berührendes Lebensschicksal welches ihn in den Jahren der bayrischen Besatzung nach Tirol führte und wo er zum Mitkämpfer und Getreuesten aller Getreuen Andreas Hofers wurde, der ihm bis zu seinem Tod in Mantua nicht von der Seite wich. Von vielen Unbilden verfolgt, fand Kajetan Sweth doch noch sein Glück und schloss als hoch geachteter Mann a