Gebrauchsanweisung für das Barometer im Wetterhäuschen [
https://www.sagen.info/forum/media/wetterstation.18404/] aus dem Jahr 1934 in Spitz an der Donau.
Wetter-Regeln
beim Gebrauch des
Lambrecht'schen Barometers.
Man beachte, dass nicht aus dem augenblicklichen Stande,
sondern vielmehr nur aus der auf- oder absteigenden Bewegung
des Barometers im Laufe des Tages sich Schlüsse auf den
Charakter des Wetters für den folgenden Tag, oder besser
gesagt, für die nächsten 12 bis 60 Stunden ziehen lassen.
Deshalb genügt es durchaus nicht, nur einmal während eines
Tages einen Blick auf das Instrument zu werfen, sondern es ist
notwendig, in der Zelt vom Morgen bis zum Abend, womöglich
in gleichen Zwischenräumen, mindestens drei, besser noch vier-
oder fünfmal den Stand des Barometers genau zu merken und
dadurch Kenntnis über den Umfang und die Schnelligkeit der
Bewegung zu erlangen.
Im Allgemeinen wird bei höherem Barometerstande aller-
dings trockenes Wetter vorherrschen und bei niedrigem nasses,
indessen sind Ausnahmen hiervon, namentlich für den ersteren
Fall, gar nicht selten, so dass bis 9 mm über dem mittleren
Stande des jeweiligen Orts stärkere Niederschläge durchaus nicht
zu den ungewöhnlichen Erscheinungen gehören.
1. Steigt das Barometer nur unbedeutend innerhalb weniger
Stunden (vielleicht höchstens 2—5 mm), so ist nicht auf länger
dauerndes, höchstens auf ganz vorübergehend helles Wetter
zu rechnen.
2. Ist das Steigen im Verlauf eines Tages bedeutender,
jedoch weniger schnell, so ist trockenes Wetter zu erwarten, das
meistens zu der Dauer des Steigens im Verhältnis steht und da-
her selten mehrere Tage anhält.
3. Geht das Steigen stetig und langsam vor sich, und setzt
sich auch für den nächsten Tag oder für noch längere Zeit fort,
so ist anhaltend trockenes Wetter zu erwarten. Auch ist bei
jeder nicht zu undedeutend steigenden Bewegung um so sicherer
auf heiteres Wetter zu rechnen, wenn der zuvor von Süd bis
West wehende Wind sich nach Nord zu drehen beginnt.
4. Erreicht das Barometer bei großer Luftfeuchtigkeit und
Windstille ausnahmsweise hohen Stand, so ist auf starke
Nebelbildung zu rechnen, welcher der Regel nach helles Wetter folgt.
5. Bei ziemlich niedrigem Barometerstande ist aus einem ge-
ringen Steigen dem ein längerer Stillstand folgt, noch nicht auf Über-
gang zu trockenem Wetter zu schliessen, es sei denn, dass auch
das Hygrometer das Schwinden der Feuchtigkeit erkennen lässt.
6. Einem unregelmässlgem, ruckweisen Steigen, zumal
wenn sich dazwischen ein Zurückhalten zeigt, ebenso auch bei
gleicher fallender Bewegung folgt meistens unbeständiges Wetter,
gewöhnlich mit stärkerem Wind im Gefolge, der mit noch grösserer
Sicherheit vermittelst des Hygrometers am Schwanken der Thau-
punktemperatur zu erkennen Ist.
7. Das langsame und stetige Fallen des Barometers lässt
selbst für den Fall, dass der zuvorige Stand ein sehr hoher war
und nicht unter den mittleren Stand zurückgeht auf Nieder-
schläge in Gestalt von Regen oder Schnee schliessen, die um
so stärker und anhaltender erfolgen, je länger und tiefer das
Fallen sich fortsetzt.
8. Ges