Der Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla) ist ein Singvogel aus der Familie der Baumläufer (Certhiidae). Er ist in weiten Teilen Mitteleuropas ein verbreiteter Brutvogel, der vor allem im Tiefland anzutreffen ist.
Die IUCN stuft den Gartenbaumläufer als nicht gefährdet (least concern) ein.
Der Gartenbaumläufer ähnelt seinem Verwandten, dem Waldbaumläufer, im Aussehen so sehr, dass beide kaum voneinander zu unterscheiden sind. Bei Freilandbeobachtungen werden in der Regel die Lautäußerungen herangezogen, um die beiden Arten auseinanderzuhalten.
Der Gartenbaumläufer erreicht eine Körpergröße von 12 Zentimetern und wiegt in etwa 11 Gramm. Sein spitzer Schnabel ist nach unten gebogen und wird bis 12 mm lang. Seine Unterseite ist weiß, seine Oberseite rindenfarbig und sein Überaugenstreif weiß. Männchen und Weibchen haben die gleiche Farbe. Sein relativ langer Schwanz dient zum Stützen und zum Steuern im Flug. Insbesondere die mittleren Schwanzfedern sind besonders steif, um dieses Abstützen zu ermöglichen.
Frisch geschlüpfte Nestlinge des Gartenbaumläufers weisen auf Stirn und Nacken je einen Schopf langer grauer Dunen auf. Der Rachen ist gelb und die Schnabelwülste sind gelblichweiß.Der Ruf des Gartenbaumläufers klingt in etwa wie „tihtih“. Der Gesang ist kürzer und insgesamt kräftiger und lauter als der des Waldbaumläufers. Typisch ist für den Gartenbaumläufer ein Klettern an Baumstämmen, bei dem er sich mit dem langen Schwanz abstützt und in kleinen Sprüngen aufwärts klettert. Er ist dabei besonders häufig an Laubbäumen wie Eichen, Eschen und Ulmen zu beobachten, die eine besonders tief zerfurchte Rinde aufweisen.
Mit ihrem Gefieder sind Baumläufer ideal an die Rinde der Bäume angepasst, wo sie gut getarnt auf Nahrungssuche gehen. Für die Futtersuche bevorzugt der Gartenbaumläufer vor allem Laubbäume mit besonders tiefer, borkiger Rinde (z.B. Eiche, Esche, Ulme), die er nach Nahrung absucht. Diese besteht aus Insekten, Spinnen, Käfer und Larven, welche er an und unter der Baumrinde findet. Er ernährt sich auch von Samen, die insbesondere im Winter einen größeren Teil seiner Nahrung ausmachen können.
Anders als der Kleiber kann der Gartenbaumläufer nicht kopfüber den Baumstamm herablaufen. Er beginnt am unteren Teil des Baumes und erklimmt mit Hilfe seiner spitzen langen Krallen ruckartig und spiralenförmig den Baumstamm. Dabei stochert er mit seinem langen, deutlich gebogenen Pinzettenschnabel in der Baumrinde nach allem Essbaren.
Quelle:wikipedia