Nachdem der Bau der Fjodorowskij-Kathedrale [
https://www.sagen.info/forum/media/die-fjodorowskij-kathedrale-in-puschkin.8961/] beendet wurde, entstand die Idee, noch einen ganzen Komplex im nationalen Baustil zu errichten. Dies sollten vor allem Gebäude mit Wohnräumen für die Priester und Geistliche der Fjodorowskij-Kathedrale sein.
Es wurde beschlossen, diesen Komplex am Gegenufer des Teiches zu bauen, an dem die Kathedrale selbst steht. Nach dem Namen der Kathedrale wurde auch dieser Komplex „Fjodorowskij Städtchen“ genannt. Im Plan ist es ein unregelmässiges Vieleck, gebildet von einer steinernen Mauer mit Türmen in den Ecken.
In diesem Komplex waren mehrere Gebäude mit Wohnräumen für Geistliche und Priester der Fjodorowskij-Kathedrale, Speiseräumen (die grösste für 200 Personen), Vorratskammern, Badehäusern etc.
Der Bau wurde im Grossen und Ganzen im späten Sommer 1914 beendet. Das Fjodorowskij-Städtchen wurde als eine kleine Burg gedacht. Als Eingang diente schönes Tor, geschmückt mit ornamentalem Steinschnitt. Auch Dekor der vielen Bauten des Städtchens wurde nach Traditionen der mittelalterlichen russischen Architektur gemacht. Kalkstein für den Steinschnitt wurde von Ufern der Wolga gebracht.
Während des Ersten Weltkrieges benutzte man die Gebäude des Fjodorowskij-Städtchens als Lazarett. In den Jahren des Grossen Vaterländischen Krieges (1941-1945) war die Stadt Puschkin von den deutschen Truppen besetzt und die Bauten des Fjodorowskij-Städtchens wurden stark zerstört.
Nach dem Krieg wurden einige Versuche zum Wiederaufbau des Städtchens unternommen, die waren allerdings nicht sehr erfolgreich.
Heute sind die Bauten des Fjodorowskij-Städtchens (wenigstens die von aussen, denn das Tor war geschlossen und man konnte es leider nicht von innen anschauen) in einem sehr schlechten Zustand, was auch sehr schade ist, denn auch so kann man sich vorstellen, wie schön die Gebäude einmal ausgesehen hatten.
Puschkin, 24.November 2007