Im Mittelalter gehörten Fischhändler einer Zunft von frei organisierten Händlern an, die Fisch verkauften. Der älteste bekannte Nachweis über die Existenz von organisierten Fischer- und Fischhändler-Zünften datiert auf das Jahr 1106 und betrifft die Zunft der Fischhändler zu Worms. Damals wurde von der Stadt die Zunfturkunde an 23 Fischhändler für deren Innung zum ausschließlichen und verderblichen Fischverkauf überreicht.
Der Apostel Petrus ist Patron der Fischhändler. Sein Namenstag ist der 29. Juni. Ebenso gilt der Apostel Andreas, dessen Namenstag der 30. November ist, als Patron der Fischhändler. Die Heilige Maria, mit Namenstag am 8. September, ist die Patronin der Seefischhändler. Die Figur eines Fischhändlers wird gern als Bestandteil der Weihnachtskrippe verwendet.
Berühmt berüchtigt wurde die ursprünglich aus Greifswald stammende Familiendynastie der Loitz, die im 15. und 16. Jahrhundert in Stettin ein Fischhandelsimperium aufbaute. Heute beherbergt das Loitzenhaus in Stettin die Kunsthochschule der Stadt.
Fischhändler arbeiten heute als freie Händler. Neben dem einfachen Verkaufsverkehr aus Geschäften erfreuen sie sich als Marktschreier auf Fischmärkten und Wochenmärkten einer ungebrochenen Popularität, wie etwa die legendäre Bremer Fisch-Luzie.