Das Fingeller Schlössl im Sarntal, Südtirol.
Auf einem schmalen Felsvorsprung sind die Ruinenreste des kleinen Fingelller Schlössls sichtbar, das vermutlich als ein Vorwerk zu den Edelsitzen auf dem Goldegg gedient hat. (Text: Südtirol in Wort und Bild, 2/2010).
Die kleine Ruine liegt auf einem isolierten Felsenkegel am Beginn der Sarntaler Schlucht. Auf der höheren Felsstufe steht ein zweiteiliger Wohntrakt mit zwei Schießscharten gegen den Burgpfad hin und mit einer Türe, die gegen Süden auf ein schmales bewachsenes Felsenband, auf ein "Rosengärtlein", hinausführt, auf die einzige freundliche Stelle dieses allseits von gähnenden Schluchten eingefaßten Rittersitzes. Eine größtenteils verschwundene Ringmauer verband diesen Teil mit einem zweiten, etwas tiefer gelegenen dreigeschossigen Trakt. Ein Bergfried war nie vorhanden, dafür sind die Hauptmauern anderthalb Meter dick. Der heutige Name ist vom nahen Fingeller Hof übernommen. Die Burg ist wohl identisch mit der erstmals erwähnten Burg Valvenstein, einer Gründung der seit 1166 eppanischen Ministerialien von Severs. (Text: Weingartner-Hörmann, Die Burgen Tirols, Innsbruck 1981, S. 365-366).
© Wolfgang Morscher, 1. Juni 2009