St. Ägid am Walcherberg, Niederösterreich, Österreich; 22.01.2014
Filialkirche St. Ägid
Die Ursprungslegende
Die Filialkirche St. Ägid am Walcherberg liegt etwa eine Gehstunde von
Windhag in südöstlicher Richtung entfernt. Der Name des südlich der
Kirche stehenden Bauernhofes Kapeller (Capella), der schon vor 1300 im
ältesten Besitzverzeichnis des Stiftes Seitenstetten erwähnt ist, weist
darauf hin, dass schon früher in der Nähe des Hauses eine Kapelle stand,
von welcher der Hof seinen Namen hatte. Eine Ursprungslegende sucht
auch hier die Entstehung des mittelalterlichen Heiligtums zu erklären.
Einst habe der Kapeller-Bauer bei seinem Hof auf einer mächtigen Linde
eine hölzerne Statue des Nothelfers Ägidius gefunden und in sein Haus
gebracht. Doch schon am nächsten Tag sei die Holzfigur ohne menschli-
ches Zutun auf den Baum zurückgekehrt. Dieser Vorgang habe sich drei
Mal wiederholt. Bald sei an der Stelle des Baumes eine Kapelle errichtet
worden. Aber erst zum Jahr 1526 erfahren wir, dass der Passauer Weihbi-
schof dort eine größere Kapelle mit einem spätgotischen Altar zu Ehren der Hl. Dreifaltigkeit und des hl. Ägidius weihte.
Quelle: Kirchenführer "Christliche Kunststätten Österreichs, Nr. 421"
© Norbert Steinwendner, 4300 Sankt Valentin, Niederösterreich, Österreich