St. Ägid am Walcherberg, Niederösterreich, Österreich 22.01.2014
Filialkirche St. Ägid
Erneuerung in der Barockzeit
Während der Türkeneinfälle (1529/32) steckten türkische Streifscharen
die unfertige Kirche am Fuße des Waleherberges in Brand. Dann blieb das Bauwerk etwa 100 Jahre eine Ruine. Erst Abt Plazidus Bernhard von
Seitenstellen ließ 1632 den Altarraum umgestalten und das Kirchenschiff
erneuern. An der Ausstattung der Kirche beteiligte sich neben dem Stift
Seitenstellen auch das gläubige Volk aus Windhag und den Nachbarpfar-
ren. So stifteten ein Waidhofener Bürger und seine Frau 1633 die Steinkanzel und zwei Ybbsitzer Ehepaare 1693 das Bild für den Seitenaltar. Sonst reichten die bescheidenen Erträge aus dem Sammel- und Opfergeld nicht aus, die kleine Kirche mit einer kostspieligen Einrichtung auszustatten.
Besonders die Landbevölkerung kam zum Heiligtum des hl. Nothelfers
Ägidius, um ausgiebigen Regen, sonniges Erntewetter oder Segen für den Stall zu erbitten. Die Gläubigen vertrauten auch auf seine Fürbitte, von Krankheit, Elend und Not verschont zu bleiben. Manches "Wunder" führte man auf das Eingreifen des Heiligen zurück. In der barocken Blütezeit der Wallfahrt brachten Pilger auch Votivgaben, meist Bilder oder Wachsfiguren von Pferden und Kühen, oder auch Krücken zur Kirche.
Quelle: Kirchenführer "Christliche Kunststätten Österreichs, Nr. 421"
© Norbert Steinwendner, 4300 Sankt Valentin, Niederösterreich, Österreich
