Da Postsendungen vor Erfindung der Briefmarke vom Empfänger bezahlt werden mussten, hatte der österreichische Beamte Laurenz Koschier (Lovrenc Košir) die Idee der Briefmarke. Er fand beim österreichischen Beamtenapparat kein Gehör und machte mündlich viel Werbung für seine Erfindung. Er beschrieb diese Idee auch einem Engländer namens Mr. Galway, einem Bekannten von Mr. Rowland Hill, der mit der "One Penny Black" die Idee in England umsetzte.
In Österreich setzte der Postbeamte Ferdinand Egarter (1778-1864) die Idee um und ließ Briefmarken drucken, die 1839 in Spittal an der Drau in Umlauf kamen. Als Privatdruck eines Postbeamten gelten diese Briefmarken vom philatelistischen Standpunkt als "Postmeistermarke zur Sichtbarmachung der Einhebung einer Postnebengebühr".
Leider erfuhr Laurenz Koschier nichts von diesem Druck und konnte daher beim Weltpostverband nicht erfolgreich um Anerkennung seiner Erfindung ansuchen. Sein Ansuchen mit dem Vorschlag der Briefmarke aus dem Jahr 1836 ist jedoch im Archiv des Weltpostvereines und im Hofkammerarchiv vorhanden. Seinem Ansuchen wird jedoch erst 1848 stattgegeben. (Hinweis: die letzten beiden Sätze stammen aus dem gescannten Zeitungsartikel, heute werden andere Jahre vermutet).
Das einzig erhaltene Exemplar dieser Briefmarke lief am 20. Februar 1839 an "die Jungfer Konstanza Egarter in Klagenfurt", "abzugeben bey Herrn von Kendler in Oberbergamt".
Hebemarke: Nachweis der Gebührenentrichtung für das Einsammeln (Heben) der Briefe beim Absender. Diese Briefmarke war ein Jahr früher als die erste staatliche Postmarke (Großbritannien, 6. Mai 1840) im Verkehr.
Briefmarke: 1 Kreuzer Nennwert. Hebemarke.
Scan aus der französischen Besatzungszeitung Welt am Montag, um 1951.
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