Die Eremitage in Bayreuth ist eine ab 1715 entstandene historische Parkanlage mit Wasserspielen, die zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört. Dort befinden sich auch das sogenannte Alte Schloss, die Orangerie mit dem Sonnentempel sowie weitere kleinere Gebäude. Die Eremitage ist offiziell auch ein Ortsteil der kreisfreien Stadt Bayreuth.
Durch Kauf kamen die Bayreuther Markgrafen 1616 in den Besitz eines ausgedehnten, bei der Ortschaft St. Johannis liegenden, Waldgeländes mit einer Gesamtfläche von knapp 50 ha. Seit 1664 gab es dort einen Tiergarten, ein umzäuntes Waldgebiet, das dem Hofe für die Jagd vorbehalten war. Bereits ein Jahr später begannen Planungen für ein Lusthaus.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Garten, bereits unter preußischer Herrschaft, verlandschaftlicht und teilweise landwirtschaftlich genutzt. Später kam er nach kurzer französischer Besitznahme unter Napoleon zum Königreich Bayern. Da Bayreuth keine Residenzstadt mehr war, benötigte man auch keinen derartigen Lustgarten und verwertete ihn zum Teil als landwirtschaftliche Nutzfläche.
1830 ließ der bayerische Herzog Pius, der mehrmals die Sommerwochen in der Eremitage verbrachte, die noch bestehende Einsiedeleikapelle bauen. Dann fand die Anlage nur noch sporadisch Verwendung, so beim Besuch des bayerischen Königs Ludwig II. anlässlich der Richard-Wagner-Festspiele im Jahr 1876.
Im Frühjahr 1945 wurden bei der sonst weitgehend kampflosen Einnahme Bayreuths Orangerie und Sonnentempel nahezu vollständig durch amerikanische Truppen zerstört. Auch das Alte Schloss und der ehemalige Marstall wurden beschädigt. Der Wiederaufbau der Orangerie erfolgte nur noch äußerlich. Die Innenräume wurden nicht rekonstruiert.
Ein großer Teil der früher veräußerten Grundstücke wurde zurückgekauft, verloren gegangene Parkteile wurden neu angelegt. Man versuchte, den Park, so wie er am Ende der Markgrafenzeit bestand, wiederherzustellen. So wurde die Kaskade am Nordhang restauriert und der Kanalgarten mit den Bosketten im Südwesten der Anlage wiederhergestellt. Auch der Schneckenberg erhielt wieder eine achteckige Pagode.
Seit 2005 wird/wurde das Alte Schloss umfassend saniert. Der Marmorsaal, das chinesische Spiegelkabinett, das japanische Lackzimmer und weitere prächtige Zimmer des Markgräfinnenflügels sind nun wieder zu besichtigen.
Quelle: wikipedia