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Erdäpfelschmarrn

  • Medienersteller klarad
  • Datum
Dient hier zur Begleitung von Blutwurst und Maischerl.
In den Anden Südamerikas kultivierten die heimischen Völker Kartoffeln in zahlreichen Sorten bereits seit Jahrhunderten. Die Termine der meisten religiösen Feste der Inkas entsprachen im Kalender den Pflanz- und Erntezeitpunkten dieser Erdfrucht. Die angebauten Sorten waren bereits hoch entwickelt den verschiedensten Anbaulagen und unterschiedlichen Verwendungszwecken angepaßt und weit entfernt von den Urformen wie sie von der Natur hervorgebracht wurden. In den kargen Bergen war die Patata die Hauptnahrung der Einheimischen. In Peru läßt sich die Kartoffel bis zu viertausend Meter Höhe anbauen dort wo Mais nicht mehr gedeihen kann.

Es dauerte einige Generationen bis aus der botanischen Kostbarkeit eine Hauptnahrungsquelle der breiten Bevölkerung in Europa wurde. Viele Vorurteile und traditionsbedingte Hemmnisse standen ihr zu Beginn im Weg. In Irland wurden Kartoffeln allerdings schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts angebaut da sie die ideale Frucht für diese karge Insel zu sein schienen. Ausbringung und Ernte war auch ohne besondere Werkzeuge möglich Wild und weidendes Vieh pflegte dem Kartoffelkraut keinen Schaden anzurichten und man konnte auch auf schlechten und steinigen Böden und in steilen Hanglagen Kartoffeln anbauen. Der wichtigste Vorteil war der anderthalbfache Flächenertrag im Vergleich zum Anbau von Getreide . Zum Schluß war auch die häusliche Zubereitung viel einfacher als beim Getreide: Kartoffeln muss man weder dreschen noch mahlen noch zu Brot backen. An dem bescheidenen Torf Feuer das die Hütten wärmte wurden auch Kartoffeln gar gekocht. Irland war damals eine englische Kolonie die Vieh und Getreide ins Mutterland exportieren musste. Die Kartoffeln blieben den Bauern oft als die einzige Ernährungsquelle. Die irische Insel war vom übrigen Europa weit entfernt und isoliert so dauerte es noch ein weiteres Jahrhundert bis Fürsten und Könige auf dem Kontinent die botanische Rarität aus ihren Gärten ihren Untertanen für den Anbau weiter gaben.

In Preußen sorgte Friedrich der Große mit allen Mitteln für den großflächigen Anbau der Kartoffel. Es wird erzählt er hätte die ersten Kartoffelfelder von Soldaten bewachen lassen damit die Bauern von der Kostbarkeit dieser Frucht überzeugt würden denn auch in Preußen galt schon damals: Was der Bauer nicht kennt frißt er nicht . Die schlauen Bauern hätten dann ganz im Sinne des Königs diese Erdäpfel hinter dem Rücken der Soldaten geklaut und gekostet und schließlich selbst angebaut. Jedenfalls machte der preußische König die Kartoffel so nicht nur hoffähig sondern sorgte auch für ihre Popularität im Volk. Seine Propagandafeldzüge für die Kartoffeln sind kaum weniger bekannt als seine Kriegszüge. In beiden Fällen spielte die Armee eine wichtige Rolle. Das brachte dem Feldherrn viel Bewunderung der Kartoffel aber neue Vorurteile. So werden Kartoffeln bis heute mancherorts als die Speise der Bauern und der Armen verspottet.

Quelle: uni-protokolle.de
 
Für mich sind das Braterdäpfel mit Kümmel! Aber egal, sieht jedenfalls sehr lecker aus!
 

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Kategorie
Ernährung
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klarad
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