Der Hintersee (früher Ferchensee oder Forchensee, von Förche = Forelle) ist ein 16,4 Hektar großer See in der Gemeinde Ramsau im Berchtesgadener Land, rund zwei Kilometer westlich des Ortskerns von Ramsau. Nach ihm benannt ist die Ortschaft Hintersee direkt an seinem Westufer mit rund 100 Einwohnern, südwestlich der Gnotschaft Antenbichl, zu der es ursprünglich gehörte.
Der Hintersee zu Füßen der Reiteralpe und des Hochkalters bildete sich vor rund 3500 bis 4000 Jahren, als ein Felssturz aus dem Blaueistal vom Hochkaltermassiv, der eine Fläche von 75 Hektar bedeckt, den am Hirschbichl entspringenden Klausbach staute und gleichzeitig den Zauberwald schuf. Um eine weitere Verlandung durch das mitgeführte Geschiebe zu verhindern, wurde etwa 1900 der Klausbach um den Hintersee bis zu dessen Überlauf, dem Sillersbach, herumgeführt, um schließlich in die Ramsauer Ache zu münden. Dennoch hat der See heute nur noch ein Drittel seiner ursprünglichen Fläche.
Im 19. Jahrhundert hatte sich am Hintersee eine bekannte Malerkolonie vor allem aus Vertretern der Münchner und Wiener Schule entwickelt, darunter unter anderem: Wilhelm Busch, Carl Rottmann, Ludwig Richter, Carl Schuch, Karl Hagemeister, Thomas Fearnley, Friedrich Gauermann, Ferdinand Waldmüller und Frederik Christian Kiærskou (1805–1891). Unter ihnen hat dann u.a. Carl Rottmann auch den See selbst zum Bildmotiv erhoben. Vielen von ihnen dienten der Gasthof Auzinger und seine Vorgängerwirtschaft Hint. See Wirth als Treffpunkt und Herberge. Der sogenannte Ramsauer Malerweg führt vom Ramsauer Dorfzentrum aus durch den Zauberwald zum Hintersee an den bevorzugten Standorte der Maler entlang.
Der Hintersee diente auch als Kulisse mehrerer Filme.
Nach über 50-jähriger Pause wurde im August 2009 mit großer Publikumsresonanz wieder ein Seefest am Hintersee durchgeführt. Es wird jetzt wieder alle 4 Jahre durchgeführt.
Am Hintersee vorbei führte der wichtige Handelsweg über den Hirschbichl in den Pinzgau, der nach Gründung des Klosterstifts Berchtesgaden zur ersten Besiedlung Ramsaus beigetragen hat.[7]
Nach Begründung der Bayerischen Räterepublik war das Forsthaus am Hintersee für König Ludwig III. die letzte Station in Bayern, bevor er im Salzburger Anif seine Beamten und Soldaten in der „Anifer Erklärung“ vom Treueeid entband.
Nach der Bombardierung des Obersalzbergs wurde ein Teil der NS-Funktionäre an den Hintersee verlegt. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde dort am 1. Mai 1945 auf Befehl von General August Winter das Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) mit sämtlichen Text- und Anlagenbänden vernichtet.