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Einsiedelei Kitzbühel

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Im Inneren der Einsiedeleikapelle am Schattberg am Kniepaß, Kitzbühel, Leukental, Tirol.

Die Kapelle wurde 1735 für Rettung aus Lebensgefahr von dem Hutmacher Frz. Schütz gestiftet. 1844 Mauerbau, 1920 abgebrannt und wieder hergestellt. Die Einsiedelei wurde 1860 aufgehoben. Ab 1888 als Gasthaus geführt.

Die Legende:
Frz. Schütz gelobte, wenn er Wegelagerern entkäme, nach Mariazell zu wallfahrten, von dort eine Mariazellerstatue mitzubringen und eine Einsiedelei zu errichten. Er wurde gerettet und auf Knien rutschend, trug er, von einer großen Volksmenge begleitet, die Statue von Kitzbühel weg zur auserwählten Stelle. Als er eine kurze Strecke davon ermattet zu Boden sank, rief ihm das Volk zu, er solle "pass knieen", worauf er sich aufraffte und das Ziel, das dann "Kniepass" genannt wurde, dennoch erreichte.
(Quelle: Gustav Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Bd. 3, S. 76)

Nach Dietmar Assmann handelt es sich um "Franz Stitz" (statt Schütz). Anstelle des ursprünglichen Kultgegenstandes der Mariazeller Madonna befindet sich heute ein Ölgemälde der Schmerzhaften Maria im Altarraum, sowie Öldrucke von Kreuzwegstationen. Von der ehemals nicht unbedeutenden Wallfahrt zeugen heute nur mehr alte Andachtsbildchen und Sagen.

I. V. Zingerle: In Kitzbühel lebte einst ein armes Ehepaar; die Frau ging eines Sonntags durch den Wald am Ehrenbach entlang zur Einsiedelei Kniepass — bei Zingerle heißt es „Kapelle des Einsiedlers" —, um ihre Not zu klagen.

Da fand sie einen Haufen Kälberzähne, von denen sie einige mitnahm, damit die Kinder damit spielen könnten. Als sie, nach Hause zurückgekehrt, nach einiger Zeit in die Tasche griff, waren sie in Geld verwandelt. Flugs lief sie daraufhin nochmals den Ehrenbach entlang hinauf, fand aber keine der vielen zuvor liegengelassenen Zähne mehr.
(Dietmar Assmann)

© Gerd Kohler, Oktober 2010
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Volksreligiosität
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