in Wien-Hernals.
DER KREUZWEG AUF DEM KALVARIENBERG
Nach der Zerstörung durch die Türken 1683 erstand von 1709 bis 1714 der „Kalvarienberg“ als etwas vollständig Neues. An der Stelle der früheren Grabkapelle (der letzten Station des alten Kreuzweges von St. Stephan aus) wurde für die damals überaus hohe Summe von 80.000 Gulden durch die „Bruderschaft der 72 Jünger Christi" ein künstlicher Berg errichtet. Auf seiner Höhe, zu der 72 Stufen empor führten, stand im Freien die heu¬tige Golgotha-Station. Aufwärts steigend konnte man die uns bekannten Stationen des Leidens Christi betrachten, die in kleinen Kapellen untergebracht waren. Vorüber an weiteren sieben Kapellen mit den marianischen Stationen führte der Weg wieder auf den Kirchenplatz herab.
Dieser künstliche Berg umschloss hufeisenförmig eine kleine Kirche. Neben dieser Anlage befand sich die alte — heute nicht mehr bestehende - Hernalser Pfarrkirche. Den Gottesdienst in der kleinen Wallfahrtskirche besorgten seit 1720 Priester aus dem Paulinerorden, die diese 1766 wesentlich erweiterten. 1784 hob Joseph II. die Hernalser Paulinerniederlassung auf. Da sich zur gleichen Zeit die alte, neben dem Kalvarienberg stehende Hernalser Pfarr¬kirche als recht baufällig erwies, wurde sie niedergerissen. An ihrer Stelle wurde die früher schon vergrößerte Wallfahrtskirche zur Henialser Pfarrkirche mit dem Titel „Zum heiligen Bartholomäus" bestimmt. 1892 bis 1894 wurde diese Kirche, den wachsenden seelsorglichen Erfordernissen Rechnung tragend, nochmals vergrößert.
Quelle: kalvarienberg.at
