Der Halberstädter Domschatz verdankt seine weitgehende Erhaltung wohl überwiegend der Einführung des evangelischen Bekenntnisses (Reformation) im Jahre 1591. Durch die protestantische Liturgie wurden viele Gegenstände des katholischen Ritus überflüssig und wurden der gottesdienstlichen Nutzung und Abnutzung entzogen. Das Domkapitel war - ein Kuriosum in der deutschen Bistumsgeschichte - konfessionell gemischt, es gab also evangelische und katholische Domherren. Der katholische Teil war natürlich auf den Erhalt der alten Kleinodien bedacht, der evangelische hätte sicher gerne das eine oder andere Stück veräußert.
Der ehemals noch wesentlich reichere Bestand wurde im Laufe der Jahrhunderte trotzdem deutlich reduziert, besonders Kardinal Albrecht von Brandenburg, der auch Bischof von Magdeburg und Halberstadt war, „entführte“ größere Teile nach Halle (Saale) und Mainz.
Trotz aller Verluste gilt der Domschatz noch immer als einer der wertvollsten und reichhaltigsten Deutschlands, ja Europas. Aus der Fülle des Erhaltenen seien einige bedeutende Stücke hervorgehoben:
Das byzantinische Konsular-Diptychon (Ravenna, 417)
Der spätromanische Halberstädter Schrank
Der romanische Abraham-Engel-Teppich
Der romanische Christus-Apostel-Teppich
Der byzantinische Liturgische Diskos
Das venezianische Kristallkreuz (13. Jahrhundert)
Quelle:wikipedia