Wenigzell/Bez. Hartberg, Strallegg/Bez. Weiz und Miesenbach bei Birkfeld/Weiz, Steiermark, Österreich; 04.11.2014
Die Wildwiesen mit Aussichtsturm sowie sehr dominant positionierten christlichen Wahrzeichen wie Kapelle und Wegkreuz ... in alten Zeiten stand hier ein Wetterkreuz [
https://www.sagen.info/forum/media/wetterkreuz-bei-den-wildwiesen.43911/] das jedoch wegen seines anscheinend heidnischen Ursprungs weichen musste ...
Auf einer Hinweistafel des Kult-Wanderweges steht geschrieben:
"Legende
Der Legende nach soll unter der Waldkapelle auf der Wildwiese der heilige Waldhauser begraben sein, der nicht nur ein großer Sünder, sondern auch ein Mörder war. Jedesmal wenn er einen Menschen umgebracht hatte, machte er eine Kerbe in seinen Stab. Als dieser voll von Kerben war, erkannte der unglückliche seine Schuld und pilgerte nach Rom zum Pabst und bat um Vergebung. Dieser steckte den Stab in die Erde und sagte: „So wenig dieser Stab blühen kann, so wenig kannst du selig werden“. Waldhauser floh von Rom Richtung Norden, und tat in Mistelbach viel Gutes. Plötzlich begann der Stab zu grünen und Rosen zu tragen. Der Papst sah diese göttlichen zeichen und sandte Boten aus, um Waldhauser zu suchen und über dieses Wunder zu informieren. Doch die päpstlichen Gesandten erreichten den Mann nicht mehr. Er starb im Glauben, keine Vergebung gefunden zu haben und wurde auf der Wildwiese begraben.
Der heilige Waldhauser gilt in der Bevölkerung noch heute als Vieh- und Wetterpatron. Besonders interessant ist, daß die Wallfahrer aus Pongratzen bei Grafendorf noch immer alljährlich das „Waldhauser-Lied“ auf der Wildwiese singen.
Wirklichkeit
An der Stelle der jetzigen „Kapelle zum gegeißelten Heiland“ auf der Wildwiese, die erst 1851 von Simon Maierhofer erbaut wurde, stand zuvor ein 1683 errichtetes Wetterkreuz. In der zeit der Türken- und Kuruzzeneinfälle suchte die umliegende Bevölkerung auf der von Wald umgebenen Wildwiese Zuflucht und ließ aus Dankbarkeit ein Kreuz errichten, das 1683 eingeweiht wurde. Bald jedoch zeigte sich um dieses Kreuz ein Kreis, so als ob ihn die Leute mit den Knien geformt hätten. Im Winter blieb hier kein Schnee liegen. „Diese wunderbare Begebenheit“ förderte den Zulauf des frommen Volkes, immer mehr singende und betende Prozessionen fanden den Weg auf die Wildwiese. Diese entwickelte sich allmählich zu einem beliebten ziel für Wallfahrer, speziell, als dort mehrere Gebetserhörungen bekannt wurden. Das Bekanntwerden diverser Heilungen förderte den Zustrom der Pilger dermaßen, daß 1767 jeden Sonn- und Feiertag mehrere Hundert Kirchfahrer von der Steiermark, Kärnten und sogar aus Ungarn erschienen. An bestimmten Feiertagen, wie Maria Himmelfahrt, Bartholomäi, Ruperti und Michaeli fanden sich mehr als Tausend ein. Vom Holz des Kreuzes wurden Späne abgeschnitten, jeder Wallfahrer nahm Erde rund um das Kreuz mit, sodaß sich ein tiefer Erdwall um das Kreuz bildete und es abgestützt werden mußte. Der Dechant von Birkfeld war so verärgert über seine Pfarrleute, weil sie die Wallfahrt zum Wetterkreuz der Wildwiese seinem Sonntagsgottesdienst vorzogen, daß er die Vorkommnisse beim Kreuz auf der Wildwiese in einer äußerst