Die Sage von der Rosstrappe
Ansichtskarte Louis Glaser, Leipzig. Gelaufen: 5. August 1909.
Rückseitentext:
Die Sage von der Rosstrappe
Als noch Hünen den Harz bewohnten, kam einst aus Böhmen der König Bodo. Er warb um die Hand der Tochter des Riesenfürsten. Prinzessin Brunhildis, welche den wilden Riesen abwies, entfloh auf ihrem feurigen Ross, verfolgt von Bodo. Auf der Höhe des Berges, wo Hexen ihre nächtlichen Tänze vollführen, bäumte plötzlich das Pferd vor grausigem Abgrund. Doch die Prinzessin wagte in Verzweiflung den Sprung und kam glücklich auf dem gegenüber liegenden Felsen an. Der Hufschlag des Pferdes lies einen Eindruck im Felsen zurück, der heute noch deutlich zu sehen ist. Der Felsen aber ist die "Rosstrappe" genannt. Die goldene Krone der Prinzessin ist bei dem Sprunge in den unten fließenden Bergstrom gefallen, wo sie von Nixen aufgefangen wurde. Bodo wagte in blinder Wut ebenfalls den Sprung, stürzte aber mit seinem Pferde in den Bergstrom, der dann die "Bode" genannt wurde.
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