Am 4. April 1772 erließ die Kaiserin ein Patent zur Schaffung des Lainzer Tiergartens in der endgültigen Gestalt und Ausdehnung. Innerhalb des mit einer Mauer einzufriedenden Areals lagen der Königskloster Wald, die Dorothea Wiese, der Jacober Wald, die Lorenzer Wiese, der Schottenwald, das Bischofsmais, der Vösendorfer Wald, der Erlaaer Wald und der Mauer Wald.
Josef II ließ dann in Durchführung des Patentes seiner Mutter die Mauer errichten. Matthias Lechner legte am 1. Juni 1781 die Kontraktentwürfe für den Bau der Tiergartenmauer vor. Nach dem Originalanbot Philipp Schluckers betrug der Preis je Kubik Klafter 23 fl (Gulden) und 25 kr. Begonnen worden war 1781 in Mauer beim Kreuztor ins Gütenbachtal.
Philipp Schlucker (1748–1820), der Erbauer der Tiergartenmauer, soll bis dahin als ein des Lesens, Schreibens und Zeichnens unkundiger Maurergehilfe in Alland gearbeitet haben. Umgerechnet auf die Mauerlänge soll sein Angebotspreis 2 Gulden pro Klafter (1 Klafter = ca. 1,9 Meter) betragen haben, alle anderen Bewerber setzen ihre Preise nicht unter 12 Gulden an. Josef II erhöhte Schluckers Angebot persönlich um 30 Kreuzer und gab ihm den Auftrag. Der Bau der Mauer dauerte von 1782 bis 1787.
Die Bezeichnung „Armer Schlucker“ wird oft auf diesen Baumeister zurückgeführt, war aber schon zu Hans Sachs' Zeiten geläufig.