die Fjodorowskij-Kathedrale in Puschkin
In den 1950-er Jahren wurde Zarskoje Selo (heute Stadt Puschkin) zur Hauptresidenz der Kaiserfamilie. Um diese Zeit entstand die Idee, hier eine Regimentskathedrale für die Bewachungsmannschaft (Eskorte) und das Zusammengesetzte Regiment* des Kaisers zu bauen.
Der Kaiser Nikolaj II wählte selbst den Platz für den Bau – auf einer grossen Wiese an der nord-östlichen Grenze des Alexander-Parks. Der Bau der Kathedrale wurde von der Kaiserfamilie selbst finanziert und erfolgte unter ständiger Kontrolle von Nikolaj II.
Am 20.August 1912 wurde die Kathedrale feierlich zu Ehre der Fjodorowskaja-Ikone der Gottesmutter eingeweiht, die als Patronin der Romanow-Familie galt. Die Fjodorowskij-Kathedrale war das Regimentskathedrale des Zusammengesetztes Regiments und der Bewachungsmannschaft des Kaisers und zugleich dei Kathedrale der Kaiserfamilie.
Die einfachen Menschen durften diese Kathedrale nicht besuchen oder brauchten eine Sondererlaubnis.
Nach der Revolution 1917 wurde die Kirche vom Staat getrennt und viele Kirchen und Kathedralen wurden zerstört. Die Fjodorowskaja-Kathedrale wurde zum Glück nicht zerstört, aber jedoch 1934 geschlossen. Die alten Ikonen wurden dem Russischen Museum übergeben, dabei stellte es sich heraus, dass viele Ikonen eine Fälschung waren.
Zur Zeit des Grossen Vaterländischen Krieges (1941-1945) und der faschistischen Okkupation von Puschkin wurde die Fjodorowskaja-Kathedrale stark geschädigt, aber nicht völlig zerstört.
1991 wurde die Kathedrale wieder der orthodoxen Kirche zurück gegeben. Zur Zeit sind die Restaurationsarbeiten fast zu Ende.
*Das Zusammengesetzte Regiment – ein Garderegiment, das 1881 auf Befehl von Alexander III nach dem Attentat auf seinen Vater Kaiser Alexander II geschaffen wurde. Dieses Regiment hatte keinen ständigen Sitz und begleitete die Kaiserfamilie überall, wo sie hinfuhr.
Puschkin, 24.November 2007