Museum Pocar Bauernhof, Radovnatal, Slowenien, 02.10.2008
Hier könnte es sich um eine einfache Siebenschläferfalle (Nachbau?) handeln - auch das Brett rechts neben dem Kasten weist mit seiner halbrunden Ausnehmung auf ein Einschlupfloch ...
Wenig bekannt ist ja, daß die Siebenschläferjagd in Slovenien eine große Rolle spielte: in schachtelähnlichen Holzfallen (!) wurden diese Tiere gefangen, danach gehäutet und - "... Von unseren Pillchen aber ist dieses noch weiter zu melden, daß sie trefflich feist und viel mehr Fettes als Fleisches haben, daher sie am besten seynd zu braten. Viel sowol Edel= als BurgersLeute scheuen und enthalten sich dieser Speis, insbesonderheit die Weibs=Bilder ......... Der Bauersmann aber hat destoweniger Scheu dafür, und empfindet darüber so gar kein Grauen, daß er sie in Hafen, Fässer (oder Tonnen) einsaltzt und den ganzen Winter dran zu fressen hat. An theils Orten wird mancher Bauer etliche tausend einsaltzen." so berichtet Johann Weichard Valvasor 1689 ....
Die Häute wurden als Rauchware verkauft - bis Indien wurden sie ausgeführt.
Typische slowenische Siebenschläfermützen wurden im Lande selbst gefertigt.
Die Jagd war übrigens ein geselliges Ereignis: die Jäger gingen die ganze Nacht von Falle zu Falle und sammelten die Tiere zuhauf ein - dazwischen wurde am Feuer gesessen, gescherzt und geplaudert, bis sich die Fallen wieder gefüllt hatten.....
Quelle: Vokskunst und Handwerke in Slowenien;Edi Berk - Janez Bogataj - Janez Puksic; DOMUS Verlag
ISBN 86-7137-084-4
© Norbert Steinwendner, 4594 Grünburg, Oberösterreich, Österreich