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Cornelius Fabius

Die Culina im Pompejanum, die antike Küche.

Der Küchenbereich im Pompejanum ist gegenüber den recht einfachen antiken Küchen eine deutlich idealisierte Rekonstruktion. Korrekt nachgebildet wurde die gemauerte Herdstelle für ein offenes Feuer, doch der in die Hauswand integrierte Kamin dahinter ist eine nichtantikische Ergänzung.
Der halbhohe Raum mit Balkendecke besitzt nur einfache, durch farbige Linien gerahmte Wandfelder und über der Bogenöffnung des Rauchfangs die Darstellung zweier Schlangen. Der stark abgetretene Ziegelsplittboden ist noch ganz original, er wurde lediglich gereinigt. In der Westwand öffnet sich ein Fenster ins Freie, während sich hinter zwei Türen der östlichen Schmalseite, Treppen verbergen. Die linke führt in den Keller, wo es auch in römischen Häusern gepflegt wurde, Vorräte kühl aufzubewahren. Die rechte Treppe führt zu dem im Halbgeschoss über der Küche, Gang und Abort liegenden großen, aber niedrigen Raum mit vier winzigen Fenstern. (Dieser Raum und der Keller, sind für Besucher jedoch nicht betretbar gemacht worden).

Das Besondere an der Küche des Pompejanums ist, dass hier alle außerhalb der Vitrinen frei aufgestellten Gefäße und Küchengeräte noch zur ursprünglichen Ausstattung des Raumes gehören. Die Küchengeräte aus Bronze sind Kopien, nachempfunden nach den historischen Fundstücken, welche in Pompeji und Herculaneum ausgegraben wurden. Der Bildhauer, Maler und große Kunstkenner Johann Martin von Wagner, welcher 1825 von König Ludwig I. in den persönlichen Adelsstand erhoben wurde, hatte diese Exponate einst im Museum von Neapel bewundert und durch seine herausragenden Kenntnisse auf dem Gebiet der klassischen Archäologie, als Vorbilder vorgeschlagen. König Ludwig I. ließ daraufhin 1945-1850 die originalgetreuen Nachbildungen durch den Bildhauer und Erzgießer Wilhelm Hopfgarten in Rom anfertigen. Die sechs großen Amphoren aus unglasiertem Ton in unterschiedlichen Formen, die Wein und Öl enthielten, sind sogar römische Originale, welche schon damals erworben wurden.

Die Küchen in pompejanischen Häusern waren gewöhnlich klein und nur sparsam eingerichtet. Von einfacher Form und Funktion war der römische Herd – wie er im Pompejanum, getreu den antiken Vorbildern, nachgebaut wurde. Er wurde offen, auf der gemauerten Herdfläche, mit Holz oder Holzkohle befeuert. Über die Glut stellte man eiserne Dreifüße oder andere Aufhängungsmöglichkeiten, auf denen die bronzenen Kochtöpfe und Pfannen verstellbar platziert wurden. In den Küchen war es oft sehr verräuchert und die Arbeiten rund um das zubereiten von Speisen, übernahmen die Hausangestellten oder eben die zum Haus gehörenden Sklaven.
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Kategorie
Wohnen, Wohnkultur
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Cornelius Fabius
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