Maria Raisenmarkt ist ein Teil der Gemeinde Alland, jedoch seit der Zeit Joseph II. eine selbständige Pfarre. Sie wird von Zisterziensern des nahe gelegenen Stiftes Heiligenkreuz betreut. Ende des 12. Jahrhundert errichtet, erhielt die Kirche um 1890 ihr jetziges Aussehen. Damals übertrug man den klassizistischen Altar aus dem Stift und die Kanzel aus der Kapelle des Jagdschlosses Mayerling. Eine Immaculata-Statue befindet sich auf dem rechten Seitenaltar und eine Lourdesgrotte hinter der Kirche.
Die Kirche ist den Heiligen Aposteln Philipp und Jakob geweiht. Sie war Filialkirche der Pfarre Alland bis 1783 der Kirchweiler Raisenmarkt eigene Pfarre unter dem Patronat des Stiftes Heiligenkreuz wurde.
Anlässlich der Außenrenovierung im Jahr 1983 wurden ein romanisches und ein frühgotisches Fenster aus dem 12. und 13. Jahrhundert freigelegt. 1998 wurde die Kirche innen renoviert. Für das Heilige Jahr 2000 wurde der Turm renoviert und mit Kiefernschindeln verkleidet. Auch das Turmkreuz wurde bei der Gelegenheit vergoldet.
1977 hat der damalige Pfarrer P. Beda Zilch O Cist. im Gotteshaus von Raisenmarkt eine Statue „Unserer lieben Frau von Lourdes“ aufgestellt. So entwickelte sich ein Zentrum tiefer Marienverehrung im Dekanat Heiligenkreuz. Am Elften jedes Monats – Erscheinungstag von Lourdes am 11. Februar 1858 – finden Monatswallfahrten zu „Maria, Heil der Kranken“ statt. Über Wunsch der Bevölkerung beschloss der Gemeinderat 1989 die Namensänderung auf MARIA RAISENMARKT. Durch diese Namensänderung wird die Bedeutung von Maria Raisenmarkt als Wallfahrtsort und Station auf der Wallfahrt nach Mariazell besonders hervorgehoben und anerkannt.
Seit 1987 ist die Pfarrkirche offiziell Wallfahrtskirche, zwei Jahre später erhielt der Ort den Namen Maria Raisenmarkt.
Die Monatswallfahrt beginnt um 18:30 Uhr mit der Laudes, setzt sich um 19 Uhr mit dem feierlichen Rosenkranz vor dem ausgesetzten Allerheiligsten fort. Der jeweilige Wallfahrtsleiter (Gastpriester - vom Primizianten bis zu Äbten und Bischöfen) zelebriert anschließend die heilige Messe und hält die Festpredigt. Die Feier wird mit der Segnung mitgebachter Wallfahrtsandenken und einem Krankensegen beendet.
In den Monaten Mai bis Oktober findet bei Schönwetter noch eine Lichterprozession zur Mariengrotte außerhalb der Kirche statt. Danach werden die Wallfahrer zu einer Agape in das Pfarrzentrum geladen.
Sonn- und Feiertagsmessen: 09:30 Uhr
Messe am Vorabend: 18:30 Uhr
Gründungssage der Wallfahrtskirche Maria Raisenmarkt:
Der Sage nach steckte der Burgherr von Arnstein, nach der Rückkehr von einem Kreuzzug, seine untreue Gattin - sie behauptete der Teufel in Gestalt eines Hundes hätte sie trotz Keuschheitsgürtels geschwängert - in ein Fass mit Dornen und ließ sie den Burgfelsen hinabrollen. Der Ort, wo das Fass mit der Toten zu stehen kam, war der Platz der Kirchengründung. Der geheimnisvolle Grabstein der Unglücklichen, mit dem Abbild eines Hundes, aus dessen Bauch eine Lilie wächst, steht heute noch in der Pfarrkirche von Alland.
Quelle: austria-lexikon.at, alland.at und wikipedia