Der Römerstein von Altenmarkt
Aus der Zeit um 200 n. Chr. stammt jener in der Südseite der Kirche eingemauerte Römerstein mit folgender Inschrift :
Urbano
Ressimari
f(ilio) an(norum) LXX
et Ressillae
Adnamati f(iliae) con(iugi)
an(norum) LX et Iantumaro
f(ilio) an(norum) XXX et (...)iae
f(iliae) an(norum) XVIII h(eres) f(aciendum)
c(uravit).
Übersetzt:
Dem Urbanus, Sohn des Ressimarus,
70 Jahre alt, und seiner Gattin Ressilla,
60 Jahre alt und dem Sohne Jantumarus, 30 Jahre und der Tochter (Name unleserlich), 18 Jahre - zu ergänzen ist: wurde dieser Stein zu Lebzeiten gesetzt.
Der Stein ist eine teilweise abgeschliffene Stele, 146 cm : 70 cm. Die Buchstabenhöhe beträgt 7,5 cm bis 4 cm abnehmend. Das Schriftfeld ist von korinthischen Spiralsäulen eingerahmt, deren linke stark beschädigt ist. Auf dem Architrav sitzen einander 2 Greife gegenüber, zwischen ihnen ein Delphin. Der Name der Tochter auf Zeile 7 läßt sich nicht mehr erkennen. Bis auf Urbanus (römisch) sind alles keltisch - tauriszische Namen - es sind Peregrine („peregrinus“ = freier Reichsuntertan ohne röm. Bürgerrecht).
Aus: Weber E.: Die römerzeitlichen Inschriften der Steiermark, Graz 1969, S.78ff
Auf diesem Stein sind die ältesten Namen des Bezirkes Fürstenfeld angeführt. Dass es diesen Stein nach den häufigen Überfällen, Verwüstungen und Brandschatzungen im Mittelalter und sogar bis zum 2. Weltkrieg noch gibt, grenzt an ein Wunder.
far.a, Sommer 2008