Heute anlässlich einer Rundwanderung im Rosaliengebirge aufgenommen.
Marzer Sage
Zwei Männer gehen spätabends vom Gasthaus heim. In angeheitertem Zustand prahlen sie mit ihrer Kraft. Der eine sagt, er könne ein volles Eimerfass bis an die österreichische Grenze tragen. Eine Wette wird abgeschlossen. Fast scheint es, als ob er gewinnen würde, aber knapp vor dem Ziel bricht er tot zusammen. Heute ist an dieser Stelle aus Rasen eine Gestalt und ein Fass zu sehen.
Eine launige Inschrift daneben von Matthias Rumpler erinnert, dass es auch heute noch solche Narren wie damals gibt.
Der Narr
Lieber Wand'rer laß dir sagen,
was sich hier einst zugetragen.
Ein Mann von Kraft und auch recht groß,
ruht hier nun in der Erde Schoß.
Er hat gewollt ein Faß voll Wein,
von Marz her tragen, oh' welch Pein.
Der Weg war weit, die Last war schwer,
zum Ziele kam er nimmer mehr.
Kaum hundert Schritt' vom Ziel davor,
fällt nieder nun der große Tor.
Er streckte seine Glieder aus
und hauchte seine Seele aus.
Doch eines hat er sich erworben,
sein Stamm ist noch nicht ausgestorben.
Der Narren gibt es heute mehr,
das feierlich ich dir erklär.
Drum lieber Wanderer halte stille,
denn dieses ist mein letzter Wille.
Quelle:
https://www.marz.gv.at/gemeinde/ortsgeschichte/marzer-sage