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Cornelius Fabius

Der Moses des großen bildnerischen Schöpfers Michelangelo Buonarroti

Der Moses ist zweifellos die wichtigste Figur des Juliusgrabmals, schon allein aus dem Grund, dass er die einzige Statue ist, die Michelangelo zweifelsfrei allein ausgeführt hat.

Ihm gilt daher traditionell die größte Aufmerksamkeit der Kommentatoren. Der Meister selbst scheint mit seinem Werk zufrieden gewesen zu sein, wie die folgende Äußerung Michelangelos gegenüber seinem Biografen Condivi zeigt: „Diese eine Statue genügt schon, um dem Grabmal des Papstes Julius Ehre zu machen.“
Die aus einem Block Carraramarmor gearbeitete Statue des Moses ist 2,35 hoch. Der Prophet wird in sitzender Position dargestellt, aufrecht würde die Statue somit etwa drei Meter messen. Die Statue ruht auf einem niedrigen Sockel und ist leicht aus dem Monument herausgerückt, sodass die übrigen Skulpturen als Hintergrundfiguren erscheinen.

Der Prophet wird in dem Moment dargestellt, da er mit den Gesetzestafeln vom Berg Sinai zurückkehrt und Zeuge des Tanzes der Israeliten um das Goldene Kalb wird. Der rechte Arm ist auf die Gesetzestafeln gestützt, der linke Arm ist angewinkelt, die Hand ruht locker im Schoß. Der Kopf mit dem dichten gewellten Haar und dem in mächtigen Strähnen auf die Brust hinabfließenden Bart – dessen technische Meisterschaft von Müller als unvergleichlich gerühmt wird – ist um etwa 45° nach links gewendet, der strenge, missbilligende Blick gilt zweifellos dem um das Goldene Kalb tanzenden Volk.

Gemäß der biblischen Überlieferung wird Moses nur Augenblicke später die – in Michelangelos Darstellung noch intakten – Gesetzestafeln ob des frevlerischen Tuns seines Volkes auf dem Boden zerschmettern. Der Prophet ist in eine ärmellose Tunika mit verschwenderischem Faltenwurf gekleidet.

Die – ikonographisch übliche – Darstellung des Moses mit Hörnern (die es mit dieser Ikonographie vertrauten zeitgenössischen Betrachtern erlaubte, den Moses sofort als solchen zu erkennen) geht auf eine Fehlübersetzung eines hebräischen Verbes zurück, das korrekt mit „strahlend“ zu übersetzen ist. In der Vulgata, an der sich auch Michelangelo orientiert hat, wird aufgrund einer fehlerhaften Vokalisierung stattdessen „cornuta“ (gehörnt) übersetzt.

Michelangelo hat seinen Moses in antiker Tradition als kraftvollen Heroen dargestellt. Merkmale wie Muskeln, Sehnen und Adern sind anatomisch präzise herausgearbeitet. Die überlebensgroße, spannungsgeladene Statue mit dem mächtigen gehörnten Haupt und den muskulösen Gliedmaßen vermittelt dem Betrachter den Eindruck mühsam gezügelter Kraft, die sich schon im nächsten Augenblick in einem Zornesausbruch entladen wird.

Jacob Burckhardt schreibt: „Moses scheint in dem Momente dargestellt, da er die Verehrung des goldenen Kalbes erblickt und aufspringen will. Es lebt in seiner Gestalt die Vorbereitung zu einer gewaltigen Bewegung, wie man sie von der physischen Macht, mit der er ausgestattet ist, nur mit Zittern erwarten mag.“ Ähnlich Lübke: „Als sähen die blitzenden Augen eben den Frevel der Verehrung des goldenen Kalbes, so gewaltsam durchzuckt eine innere Bewegung die ganze Gestalt. Erschüttert greift er mit der Rechten in den herrlich herabflutenden Bart, als wolle er seiner Bewegung noch einen Augenblick Herr bleiben,
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Skulpturen, Bildhauerei
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Cornelius Fabius
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