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Cornelius Fabius

Der Lutherische Schwan in Eisleben.

Aufgenommen 2016 am 23.05.

gefertigt wurde diese Schwan Skulptur im 16. Jahrhundert aus Lindenholz mit Versilberung. Seit dem 16. Jahrhundert gilt der Schwan als Zeichen bzw. im christlichen Kontext als Symbol für Martin Luther. Im 17. Jahrhundert häuften sich Darstellungen mit ihm und diesem Tiersymbol. Das genauere Alter dieser Holzskulptur ist nicht mehr bekannt, die Darstellung in dieser Form singulär.

Nach einer späteren Eisleber Tradition, galt der Schwan als Lesepult aus dem Besitz des Reformators.
Der tschechische Vorreformator Jan Hus, soll (laut einer Legende), 1415 während des Konzils von Konstanz bei seiner Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen, noch erklärt haben: „ heute verbrennt ihr eine Gans, aber nach mir kommt ein Schwan, den könnt ihr nicht verbrennen“. Oder: „Heute bratet ihr eine Gans, aber aus der Asche wird ein Schwan auferstehen“ (tschechisch „Hus“ bedeutet „Gans“). Ein Ausspruch, der später auf Luther gedeutet wurde.

Nach dem Tode Luthers verbreitete sich das Bildmotiv von „Luther mit dem Schwan“. Erste Bilder stammen aus dem 16. Jahrhundert. In den folgenden beiden Jahrhunderten spielte das Bildmotiv in den unterschiedlichsten Varianten eine wesentliche Rolle in der künstlerischen Darstellung von Luthers Leben und Werk. Es fand in vielen Kirchen Einzug als Wand- und Emporenmalerei, auf Leinwand- und Tafelgemälden und vereinzelt als Skulpturenschmuck (Altar der Martinikirche Halberstadt). Außerdem wurden die Einbände von Bibeln und Gesangbüchern mit dem Symbol verziert und trugen so zur wesentlichen Verbreitung des Symbols bei.

Der Schwan findet sich daher in zahlreichen lutherischen Gemeinden anstelle eines Wetterhahnes auf der Kirchturmspitze, besonders in Nordwestdeutschland, wo der Schwan die konfessionelle Abgrenzung zu den reformierten Gemeinden deutlich machte, aber auch an anderen Orten wie etwa in Monschau in der Eifel oder Wuppertal-Barmen auf der Alten Kirche Wupperfeld.

Die Bezeichnung Schwan ist ein sehr alter Begriff. Bereits im Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen wurden diese Vögel als swan bezeichnet. Der Begriff leitet sich vermutlich von dem indogermanischen Wort suen ab, das für rauschen und tönen steht und ein Hinweis auf die auffallenden Fluggeräusche dieser Vögel ist.

Schwäne haben oft die menschliche Fantasie beflügelt: Davon zeugt nicht nur der Mythos von Leda oder der Schwanengesang, sondern auch Märchen wie Das hässliche Entlein geben davon Kunde. In diesem Märchen versinnbildlicht der Schwan u. a. Reifung und Vollendung, er wird in der Kunst und Literatur aber auch als Allegorie für Reinheit gebraucht, zu nennen wäre in diesem Zusammenhang etwa der Schwanenritter Lohengrin bei Richard Wagner, dessen Nachen von einem Schwan gezogen wird. In der Prosa-Edda wird erwähnt, dass zwei Schwäne im heiligen Urdbrunnen schwimmen. Die irische Mythologie verwendet in ihrer Symbolik sehr häufig Schwäne.

Im Europa des Mittelalters galt die Schwanenhaltung auf offenem Gewässer als Hoheitsrecht. Als politisches Symbol der Reichsunmittelbarkeit stellte z. B. der Rat der Stadt Hamburg 1664 die Belästigung der Alsterschwäne (Höckerschwäne auf der Alster) unter Strafe. Futterzahlungen der Stadt an d

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Holz
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Cornelius Fabius
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