Aufgenommen im Jahre 2014.
zählt definitiv mit zu den schönsten Fachwerkbauten im (südlichen) Harz, das Museum „Alte Münze“. In dem Gebäude ist das Stolberger Museum Alte Münze untergebracht. Es befindet sich an der Adresse Niedergasse 19. Eine gut sichtbare Inschrift über dem Tor weist auf die Entstehung im Jahr 1535 hin. Erbauer des stattlichen Fachwerkhauses war der Kaufmann, Münz- und Bürgermeister Kilian Kessler (gest. 1571), der es als Werkstatt und Wohngebäude nutzte. Daneben war es auch Berglehnsamt, Amtsgericht sowie Fürstliches Konsistorium Stolberg-Stolberg und Heimatmuseum. Trotz mehrfacher Umbauten (das Haus wurde in den Jahren 1843, 1990/91 und zuletzt 2004, restauriert), hat sich das prächtige Erscheinungsbild des Hauses bis heute bewahrt.
Das Haus mit seinem extrem steilen Krüppelwalmdach, mit einer Neigung von 57 Grad, vermittelt einen turmartigen Eindruck. Das massive Erdgeschoss aus Bruch- und Feldsteinen trägt drei Geschosse einer Fachwerkkonstruktion, deren Besonderheit ein wunderschöner, polygonaler Fachwerkerker vom ersten bis zum dritten Obergeschoss ist.
Die beiden obersten Stockwerke ragen jeweils weiter vor. In der höchsten Etage befinden sich Vorhangbogenfenster. Geprägt wird das Gebäude durch einen polygonalen Erker. Der ebenfalls in Fachwerkbauweise gebaute Erker ruht auf verzierten Konsolen und ragt noch über die Traufkante des Hauses hinaus. Bedeckt wird das Gebäude von einem steilen Satteldach. Die Toreinfahrt ist als Rundbogen ausgeführt und zeigt ein spätgotisches Stabwerkprofil. Insgesamt ist das Haus 23,5 m hoch, 18 m breit und 14 m tief.Die Stockschwellen sind mit doppelten Schiffskehlen versehen. An den Brüstungen befinden sich Fächerrosetten, die Balkenköpfe verfügen über deutlich ausgearbeitete Profile. Am Gebäude finden sich die Inschriften Am tage kiliani mit gots hilfe gericht sowie Laus deo (deutsch: Lobet den Herren!). An der Fassade befindet sich auch ein in Stolberg nur selten vorkommendes Flechtband, welches Unheil abwehren sollte. Es finden sich weitere unterschiedlichste Verzierungen, darunter auch ein von einem Pfeil durchbohrtes Herz. Die Fenster sind als für Stolberg typische Acht-Scheiben-Fenster ausgestaltet.
Die Münzprägung hat in Stolberg eine lange Tradition. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten beherbergt das Haus auch heute wieder eine Münzwerkstatt – ganz nach dem Vorbild des 16. bis 18. Jahrhunderts. Abgerundet wird die Werkstatt mit einer Ausstellung zur Münzgeschichte in Mitteldeutschland.Die Ausstellung in der zweiten Etage ermöglicht einen Einblick in die regionale Münzgeschichte und zeigt die interessantesten Münzen der Grafschaft Stolberg, qualitätvolle Ausbeutetaler der umliegenden Gruben sowie bemerkenswerte Gepräge der angrenzenden Grafschaften und Herzogtümer.
Die dritte Etage beherbergt die stadtgeschichtliche Ausstellung, deren Umgestaltung erst 2006 abgeschlossen wurde. Ein Stadtmodell dokumentiert das mittelalterliche Stolberg mit vielen, heute immer noch vorhandenen Gebäuden. Die einzigartigen, geschnitzten Säulen einer Bohlenstube mit Heiligenfiguren (1506) gehören ebenso wie eine sehr seltene Wachstafel aus dem 15. Jahrhundert zu den Besonderheiten der Aus