Cosima-Wagner-Büste-geschaffen von Arno Breker- auf dem Grünen Hügel in Nähe des Festspielhauses.
Cosima Wagner:
geboren am 25. Dezember 1837 in Bellassio
gestorben am 1. April 1930 in Bayreuth;
Wagner-Chronistin, Festspielverwalterin und Regisseurin
175. Geburtstag am 25. Dezember 2012;
Biografie
Leben wie Herkunft der „Herrin von Bayreuth”, „Hüterin des Grals”, „grande dame française” oder „Meisterin”, wie man sie nannte, waren spektakulär.
Sie entstammte einer freien Liebesverbindung zwischen der Gräfin Marie d’Agoult und dem berühmten Pianisten und Komponisten Franz Liszt, stürzte sich früh in eine unüberlegte Ehe mit dem Dirigenten Bülow („wie es kam, dass wir heirateten, weiß ich jetzt noch nicht ... ohne eine Laune meinerseits, ohne eine Bewegung, namentlich ohne ein Grübeln kam es zur Hochzeit”) und war bald unglücklich.
Dann verliebte sich der Komponist Richard Wagner in die 24 Jahre jüngere Frau. Eine quälende Zeit setzte ein, denn sie schlief bereits mit Richard, hatte aber zwei Kinder von Bülow und war noch offiziell seine Lebensgefährtin. Dies gibt bis heute den Biographen Rätsel auf. Während Peter Wapnewski behauptet „Sinnlichkeit scheut diese Nonne wie der Teufel das Weihwasser”, erfindet Robert Gutman die Mär von ihrer „hochgespannten Sexualität”. In Wahrheit ließen ihre Schuldgefühle wegen des Betruges an Hans von Bülow sie nie los.
Sie musste in München für Richard bei König Ludwig II vermitteln (der Wagner finanziell unterstützte) und führte zugleich zwei Haushalte. Während dieser Zeit wurde Isolde geboren, die aus Schicklichkeitsgründen den Nachnamen Bülow erhielt, obwohl Wagner der Vater war.
Nach der Scheidung 1870 heiratete das Paar, lebte dann bei Luzern, in München und schließlich in Bayreuth, wo das Festspielhaus gebaut wurde, das bis heute ausschließlich Wagners Werke spielt.
Nach Richards Tod 1883 führte Cosima die Festspiele in eigener Regie weiter, bis sie aus gesundheitlichen Gründen 1906 die Leitung an den Sohn Siegfried weitergab. Ihre große kulturgeschichtliche Leistung bestand darin, schon 1884 einen fünfjährigen Festspielplan zu entwerfen und ab 1886 Opern selber zu inszenieren, wodurch sie mit beispielloser Energie künstlerisch hochstehende Aufführungen gewährleistete und somit das Fortbestehen der Institution ermöglichte.
Sie wurde zu einer Modellwitwe, die alle ideologischen Abwegigkeiten einschließlich antisemitischer Ausfälle von Richard übernahm. Ihr unerschütterlicher Einsatz für Richards Lebenswerk trug ihr 1910 die Ehrendoktorwürde der Berliner Universität ein.
Quelle: fembio.org