Die Wallfahrtsstätte San Romedio auf einem hohen Felsen bei Sanzeno im Nonstal, Trient, Italien.
Das Franziskaner-Kloster San Romedio liegt auf einem hoch erhobenen Felsgrat in einem einsamen Seitental bei Sanzeno im Nonstal. Romedius (vom Lateinischen 'Remedius', 'Gegenmittel gegen das Böse' oder auch 'Gunst Gottes' oder schlicht 'der Retter') gehörte zu einer bayrischen Adelsfamilie, die bei Thaur (bei Innsbruck) eine Burg sowie großes Land besaß, auf dem über tausend 'cives' (Bürger) im Dienste der Familie standen, welche auch die Erträge einiger Salzgruben abgeben mussten.
Nachdem sich Romedius bei einer Pilgerreise nach Rom mit dem Bischof von Trient angefreundet hatte, vermachte er sein gesamtes Eigentum bei seiner Rückkehr der Diözese S. Vigilius in Trient und der bayrischen Diözese Augsburg.
Auf Rat des Bischofs von Trient führte der Heilige seine Pilgerreise bis nach Sanzeno weiter, um dort die Gruft der Hl. Sisinius, Martyrius und Alexander zu besuchen und anschließend auf dem Felsen, auf dem sich die heutige Wallfahrtsstätte befindet, ein neues Leben zu beginnen.
Romedius richtete ungefähr im Jahr 1000 unter der Spitze des Felsens eine Grotte ein. Er führte dort ein Leben mit Gebeten, Meditation, Fasten und täglicher Arbeit.
Schon bald nach seinem Tod mit 74 Jahren wurde sein Grab von Pilgern besucht und kurz darauf die Wallfahrtsstätte vom Bischof von Trient offiziell anerkannt.
Auch heute noch ist diese beeindruckende Wallfahrtsstätte das Ziel vieler Pilger, die von weitum anreisen.
© Wolfgang Morscher, 28. August 2011