• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.
K

Ptuj an der Drau (Slowenien)

  • Medienersteller klarad
  • Datum
Ptuj [https://goo.gl/maps/HgCYHQ47cSkbs7kw5] (deutsch Pettau, lat. Poetovio) ist die älteste Stadtgemeinde in Slowenien und die älteste Stadt des ehemaligen Herzogtums Steiermark

Das heutige Stadtgebiet wurde schon in der Jungsteinzeit besiedelt. Relative Bedeutung gewann Pettau jedoch erst in der Zeit des Römischen Reiches. Im Jahr 69 n. Chr. wurde Vespasian in Ptuj zum römischen Kaiser ausgerufen. Unter Kaiser Trajan erhielt die Siedlung das Stadtrecht und wurde als Colonia Ulpia Traiana Poetovio zu einem wichtigen militärischen, kommerziellen und administrativen Zentrum. Bis zu seiner Plünderung durch die Hunnen lebten ungefähr 40.000 Menschen auf dem Gebiet der heutigen Stadt. Nach den Awaren besiedelten Slawen das Gebiet. Unter dem slawischen Fürsten Pribina war Ptuj Teil des Frankenreiches. Danach kam es zum Erzbistum Salzburg, dessen bedeutendste Ministerialen in diesem Gebiet die Herren von Pettau waren, und 1500 zum habsburgischen Herzogtum Steiermark, bei dem es bis 1919 verblieb.
Ein Einschnitt in die Geschichte der Stadt war der Bau der Südbahn zwischen Wien und Triest Ende des 19. Jahrhunderts. Damals ging die Strecke über Marburg (Maribor) und Pettau blieb ohne Förderung. Einwohnerzahl und Bedeutung schrumpften rapid.
Beim Zerfall Österreich-Ungarns 1918/19 wurde das Gebiet von Pettau von der neu gegründeten Republik Deutschösterreich beansprucht, es kam aber ohne Abstimmung zu Jugoslawien. Die ursprünglich deutschsprachige Bevölkerung Pettaus (1910 in der Altstadt 86%) verringerte sich durch die Slawisierungspolitik der Zwischenkriegszeit bereits beträchtlich. Die umliegenden Dörfer sprachen schon vor 1919 fast ausschließlich Slowenisch. 1941 - 1944 unter reichsdeutscher Besatzung wurde die slowenische Bevölkerung teilweise enteignet und deportiert, und (im Rahmen es Abkommens zwischen Mussolini und Hitler von 1939) ihrerseits aus ihrer Heimat vertriebene Deutsche aus Südtirol und der Gottschee (Krain) angesiedelt, die dann 1945 zusammen mit den alteingesessenen deutschen Pettauern vertrieben wurden und in Österreich, aber auch in Amerika Aufnahme fanden. Seit 1945 wird die Stadt fast ausschließlich von Slowenen bewohnt.

Medieninformationen

Kategorie
Städte und Stadtteilporträts
Hinzugefügt von
klarad
Datum
Aufrufe
7.619
Anzahl Kommentare
2
Bewertung
5,00 Stern(e) 4 Bewertung(en)
Zurück
Oben