An einem Tor eines ehemaligen Bauernhauses ist eine Szene aus dem Kampf der Untertanen der Malteserkommende Fürstenfeld gegen die tägliche Robot im 17. Jahrhundert dargestellt.
Dazu die Geschichte:
Seit der Kolonialisierung der Oststeiermark bestand zwischen der Malteser-kommende Fürstenfeld und deren Untertanen anscheinend jahrhundertelang ein spannungsfreies Verhältnis. Erst seit dem ausgehenden 16. Jhdt. wurde dieses Verhältnis von Seiten der Grundherrschaft empfindlich gestört. Die wichtigsten Ursachen:
• mehr unentgeltliche Robotleistung (Arbeitsleistung für den Grundherrn)
• bisherige unbemessene Robot umwandeln in eine tägliche Robot
• verteuerter Kauf des Bannweines bis um den doppelten Preis (der Bannwein musste, obwohl sie selbst Wein anbauten, vom Grundherrn abgekauft werden)
Als der steirisch – ungarische Grenzfluss Lafnitz 1640 nach einem Hochwasser ihren Verlauf großflächig verlegte und so etliche Felder von der westungar-ischen Herrschaft Güssing (Adam Graf Batthyàny) beansprucht wurde, mussten Bauern aus Altenmarkt, Speltenbach und Bierbaum sogar für nicht bewirtschaftete Flächen roboten bzw. Abgaben zahlen.
Dazu wurde vom damaligen Kommendator Johann Joseph Graf Herberstein mit Martin Griesperger ein Mann als Verwalter eingesetzt, der diese Stellung zur eigenen Bereicherung missbrauchte und so die Bauern noch mehr erzürnte.
Deswegen begannen sie die Robot zu boykottieren – erschienen nicht, schickten Kinder, usw. Dieser ließ daraufhin einige Beschwerdeführer ins Gefängnis werfen und wollte sie mürbe machen, indem er ihnen tagelang keine Nahrung zukommen ließ. Sogar in Wien beim Kaiser wurde interveniert – umsonst.
Ende Dezember 1673 befahl der steirische Landesverwalter Freiherr von Galler dem Landprofos Matthias Thiel mit 30 Soldaten gegen die aufrührerischen Bauern vorzugehen, was diese erst Ende Jänner 1674 durchführten.
Inzwischen waren die Bauern unter Zurücklassung ihrer Frauen und Kinder ins benachbarte Ungarn geflüchtet. Deswegen quartierte sich Thiel mit seinen Soldaten in den Häusern der Rädelsführer ein. Gleichzeitig erhielten die Soldaten den Befehl, die gesuchten Bauern, wenn sie auftauchten, sofort festzu-nehmen und der Herrschaft auszuliefern.
Der Landprofos und der Verwalter hatten allerdings die Rechnung ohne die Frauen der geflüchteten Bauern gemacht. Nachdem der Profos die Ein-quartierung in Altenmarkt abgeschlossen hatte, liefen die Frauen und Kinder zusammen und erhoben ein solches Geheul, dass Thiel sie nicht beruhigen konnte. Im Verlauf dieses Auftritts gingen schließlich 60 – 80 mit Prügeln, so-genannten „böhmischen Ohrlöffeln“ sowie mit Mist- und Heugabeln bewaffnete „Weiber, Menscher und Dirnen“ auf den Landprofos und die Soldaten los. Ein Hauptmann wurde dabei derart verprügelt, dass er verletzt nach Fürstenfeld gebracht werden musste. Die gesuchten Rebellen ließen ausrichten, dass sie bereit wären, zu den um 1634 ausgemachten Bedingungen zu roboten. Daraufhin blieb Thiel nichts anderes übrig, als sich zurückzuziehen.
Kommissare der steirischen Landesregierung verhandelten mit den Herrschaftsverwaltern um eine gütliche Einigung und es kam 1674 zu einem Übereinkommen, das aber nicht vom Grund